München (Reuters) - Infineon baut für fünf Milliarden Euro ein neues Werk in Dresden.
Die 300-Millimeter-Fertigungskapazitäten für Analog- und Mixed-Signal-Chips sowie bei Leistungshalbleitern sollten damit ausgeweitet werden, teilte das Unternehmen am Montag in München mit. Es handle sich um die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Unternehmens. Damit könnten bis zu 1000 Arbeitsplätze entstehen. Der Aufsichtsrat habe dem Ausbau der Produktion zugestimmt. "Geplanter Fertigungsstandort ist Dresden, vorbehaltlich angemessener öffentlicher Förderung", hieß es in der Mitteilung. Die Fabrik könne im Herbst 2026 in Betrieb gehen.
Zugleich schraubte der Münchner Halbleiterhersteller seine langfristigen Wachstumsziele nach oben. Die Erlöse sollen künftig um mehr als zehn Prozent pro Jahr zulegen, das ist ein Prozentpunkt mehr als bislang vorhergesagt. Die Automobil-, Industrie- und Erneuerbare-Energien-Märkte, die Infineon hauptsächlich mit seinen Chips beliefert, zeigten "eine zunehmende Dynamik und dauerhaft starke Wachstumsfaktoren", begründete das Unternehmen die Investition und die Erhöhung seiner Ziele. Die operative Umsatzrendite (Segmentergebnis-Marge) soll mit 25 (bisher: 19) Prozent deutlich höher liegen als bisher erwartet.
Schon für das laufende Geschäftsjahr (bis Ende September) rechnet Infineon mit einer Marge von 24 Prozent, der Umsatz soll auf 15,5 Milliarden Euro mit einer Spanne von 500 Millionen in beide Richtungen steigen. "Das gerade begonnene Geschäftsjahr 2023 ist gut gestartet", sagte Infineon-Chef Jochen Hanebeck. Dennoch sei angesichts der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten Wachsamkeit geboten.
2022 schnellte der Umsatz um 29 Prozent nach oben auf 14,2 Milliarden Euro. Das Segmentergebnis verbesserte sich um 63 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten. Die Aktie stieg nach den Zahlen um 7,5 Prozent auf 31,43 Euro.
(Bericht von Alexander Hübner und Christina Amann. Redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)