Reuters

Südkorea beordert Lkw-Fahrer zurück an die Arbeit

29.11.2022
um 07:52 Uhr

Seoul (Reuters) - Die südkoreanische Regierung zwingt die streikenden Lkw-Fahrer der Zementindustrie zur Wiederaufnahme ihrer Arbeit.

Die entsprechende Anordnung sei auf Gesetze zur Streikunterdrückung gestützt, da den Baustellen im ganzen Land das Material ausgehe, teilte die Regierung in Seoul am Dienstag mit. Der Streikorganisator Cargo Truckers Solidarity Union (CTSU) bezeichnete die Anordnung als "undemokratisch und verfassungswidrig" und "als Beweis für die mangelnde Bereitschaft der Regierung zum Dialog". Die CTSU werde sich diesem Vorgehen nicht beugen, teilte die Gewerkschaft mit und kündigte für Dienstag landesweit 16 Protestaktionen an.

Es ist das erste Mal in der Geschichte des Landes, dass die Regierung ein Streikende diktiert. Bei Nichteinhaltung drohen Strafen wie Lizenzentzug und drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe von bis zu 30 Millionen Won (rund 22.550 Euro). Die harte Reaktion der Regierung sei der Beginn von mehr Rechtsstaatlichkeit in den Arbeitsbeziehungen, um die Risiken unlauterer Arbeitspraktiken zu beseitigen, hatte vergangene Woche der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol in einem Videoanruf Tesla-Chef Elon Musk mitgeteilt. Südkorea versucht, Musk für den Bau einer Gigafabrik zu gewinnen.

Der Streik - der zweite wegen Mindestlöhnen binnen sechs Monaten - verursacht täglich Verluste in Höhe von schätzungsweise 224 Millionen Euro.

(Bericht von Heekyong Yang und Joyce Lee, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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