(Reuters) - Der aktivistische Investor Bluebell Partners hat Blackrock -Chef Larry Fink zum Rücktritt aufgefordert.
In einem Reuters vorliegenden Schreiben an den weltgrößten Vermögenverwalter kritisierte der kleine Investor, Blackrock gehe bei seinen Forderungen nach der Einhaltung von Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungskriterien (ESG) nicht weit genug. Der Konzern unternehme zu wenig, sein Portfolio um Geschäfte mit fossilen Energien zu bereinigen. Wegen seines Abrückens von der ESG-Strategie müsse Fink ebenso ersetzt werden wie Murry Gerber, der seit 2000 im Vorstand von Blackrock ist.
Zuerst hatte das Wall Street Journal über die Forderungen von Bluebell berichtet. Blackrock war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Der US-Konzern verwaltet etwa acht Billionen Dollar, Bluebell nur rund 250 Millionen. Der Investor hält einem Insider zufolge etwa 0,01 Prozent an Blackrock.
Fink gilt als einer der Verfechter der ESG-Kriterien und hat fordert diese in seinen jährlichen Briefen an die Unternehmen, an denen Blackrock beteiligt ist, vehement ein. Zuletzt hatte der Vermögensverwalter Kritik aus anderer Richtung einstecken müssen: Republikanische US-Politiker werfen Blackrock vor, Energieaktien zu boykottieren und Nachhaltigkeitsziele über die Rendite zu stellen. Mehrere US-Bundesstaaten - etwa Florida, Missouri und Louisiana - haben Gelder von Blackrock abgezogen mit der Begründung, dass das Unternehmen seine ESG-Kriterien zu sehr in den Mittelpunkt stelle.
Bluebell wurde 2019 gegründet und ist bekannt dafür, mit kleinen Anteilen große Forderungen nach Klimaschutz- und Nachhaltigkeitszielen zu stellen. Es hat bereits Konzerne wie GlaxoSmithKline, Glencore oder Vivendi aufs Korn genommen. Bei Danone schied nach einer Bluebell-Kampagne Konzernchef Emmanuel Faber aus dem Amt aus.
(Bericht von Ananya Mariam Rajesh und Anirban Chakroborti inBangalore, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)