Wien (Reuters) - Österreichs Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) spricht sich im Zusammenhang mit der Sicherung der Gasversorgung gegen einen Verkauf von Teilen des Öl- und Gasgeschäfts der OMV aus.
"Das würde keinen Mehrwert für die Republik mit sich bringen", sagte der Minister am Montag bei der Präsentation einer Studie der Staatsholding ÖBAG über die Gasversorgung. Die ÖBAG hält 31,5 Prozent an dem Öl-, Gas- und Chemiekonzerns und hat im Auftrag des Ministeriums die Möglichkeiten zur Sicherung einer von Russland unabhängigen Gasversorgung geprüft.
Laut ÖBAG-Chefin Edith Hlawati haben sich gemäß der Studie drei mögliche Optionen ergeben, darunter die Hereinnahme eines Partners bei der OMV. Hintergrund dafür war, dass ein norwegisches Konsortium ein unverbindliches Angebot für 51 Prozent am Explorations- und Produktionsgeschäft (E&P) der OMV gelegt hat. Die OMV bestätigte, ein solches Angebot bekommen zu haben.
Die bevorzugte Option zur Sicherung der Gasversorgung des Landes in den kommenden Jahren ist laut Brunner vielmehr die Bildung einer Koordinierungsstelle für die Gasbeschaffung. Deren Aufgabe wäre die Koordination der 170 Gashändler des Landes. Dies würde das geringste Risiko und relativ geringe Kosten für den Staat bedeuten, so der Minister. Die dritte Variante ist eine von OMV-Chef Alfred Stern ins Spiel gebrachte Verstaatlichung der Gashandelstocher. Dabei müsste der Staat allerdings auch die Gas-Lieferverträge mit der Gazprom übernehmen, was Brunner ablehnt.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)