Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche Bank hat ihren Gewinn dank höherer Zinsen und eines florierenden Handelsgeschäfts im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt.
Unter dem Strich stand ein Gewinn von 5,02 Milliarden Euro, ein Anstieg um 159 Prozent, wie das Institut am Donnerstag mitteilte. Damit übertraf das größte deutsche Geldhaus die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit einem Nettogewinn von 4,17 Milliarden Euro gerechnet hatten. Das selbstgesteckte Ziel, eine Eigenkapitalrendite von acht Prozent zu erzielen, übertraf die Bank mit 9,4 Prozent deutlich. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 0,30 je Aktie bekommen.
Das einstige Sorgenkind der europäischen Bankenbranche schloss damit das dritte Jahr infolge mit Gewinn ab. Mit dem Schlussquartal 2022 endet nun auch die dreijährige Umbauphase, mit der Konzernchef Christian Sewing das Institut aus der Verlustzone führte. "2022 haben wir das beste Ergebnis seit fünfzehn Jahren erzielt", erklärte Sewing. Die Volatilität auf den Märkten beflügelte insbesondere das Handelsgeschäft mit Anleihen und Währungen, bei dem die Erträge um 26 Prozent auf 8,9 Milliarden stiegen. Die Händler retteten damit die Gewinne der Investmentbank, der die Flaute bei Fusionen und Übernahmen nicht erspart blieb: Die Erträge der Investmentbanker im Emissons- und Beratungsgeschäft sanken um 62 Prozent auf eine Milliarde Euro gegenüber dem Vorjahr. Die Risikovorsorge für Kreditausfälle stieg 2022 auf 1,2 Milliarden Euro von 515 Millionen Euro.
(Bericht von Marta Orosz und Tom Sims; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)