Berlin (Reuters) - Nach einem Medienbericht über höher veranschlagte staatliche Zuschüsse für eine geplante Intel-Chipfabrik in Magdeburg hat sich Finanzminister Christian Lindner skeptisch gezeigt.
"Wir sind nicht erpressbar", sagte Lindner dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe) einem Vorabbericht zufolge. Angeblich änderten sich die Rahmenbedingungen, zitierte die Zeitung den Minister. Die Bundesregierung prüfe dies. "Für mich stellt sich auch die Sinnfrage", sagte Lindner. Er wolle wissen, ob die von Intel in Magdeburg produzierten Chips wirklich von der deutschen Industrie benötigt würden oder an den Weltmarkt gehen sollten.
Das "Handelsblatt" hatte selbst am Mittwoch unter Berufung auf Regierungsvertreter berichtet, der US-Konzern halte inzwischen staatliche Zuschüsse in Höhe von fast zehn Milliarden Euro für notwendig. Bislang habe der Bund 6,8 Milliarden zugesagt. Das zusätzliche Geld sei dabei keine feste Forderung, sondern die Basis einer neuen Kalkulation. Dem Bericht zufolge sollen die höheren Fördermittel unter anderem die gestiegenen Energiepreise abfedern. Außerdem würden in Magdeburg voraussichtlich modernere Chips gefertigt als bislang geplant. Dafür seien teurere Maschinen notwendig.
(Geschrieben von Scot W. Stevenson; Redigiert von Birgit Mittwollen.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)