Reuters

Ein Drittel des Aufsichtsrats der Deutschen Bank muss neu besetzt werden

20.02.2023
um 14:57 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Rund ein Drittel des Aufsichtsrats der Deutschen Bank muss laut Insidern auf der diesjährigen Hauptversammlung neu besetzt werden.

Von den insgesamt zehn Arbeitnehmervertretern stellen sich nur drei zur Wiederwahl, wie drei mit den Vorgängen vertrauten Personen sagten. Dass der Chef der Gewerkschaft Verdi, Frank Werneke, aus dem Gremium ausscheidet, war schon Ende Januar bekannt geworden. Nun würden sechs weitere Arbeitnehmervertreter, deren Mandate bis zur Hauptversammlung 2023 gelten, aus dem Kontrollgremium ausscheiden, meistens altersbedingt, sagten die Insider.

Insgesamt hat das Kontrollgremium der Deutschen Bank 20 Mitglieder, die jeweils zur Hälfe die Interessen der Kapitalseite und zur Hälfte die der Arbeitnehmer vertreten. Auf der Arbeitnehmerseite stellen sich den Insidern zufolge nur Jan Duscheck, Manja Eifert und Timo Heider zur Wiederwahl. Jan Duscheck, Bundesfachgruppenleiter bei der Gewerkschaft Verdi, bestätigte auf Reuters-Anfrage, dass er kandidiert. Die Betriebsratsmitglieder Manja Eifert und Timo Heider waren zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Martina Klee, unabhängige Arbeitnehmervertreterin seit 2008, übergibt die Verantwortung einem jüngeren Kandidaten. "In den vergangenen fünfzehn Jahren bin ich mit meiner Bank durch viele Tiefen, aber zuletzt auch wieder Höhen gegangen und ich habe unglaublich viel lernen können", sagt Klee auf Reuters-Anfrage. Auch auf der Kapitalseite laufen vier Mandate im Aufsichtsrat aus, hier sind jedoch laut einem Insider keine Änderungen zu erwarten. Norbert Winkeljohann, Mayree Clark, John Alexander Thain und Michele Trogni stehen demnach zur Wiederwahl zur Verfügung. Die Deutsche Bank lehnte einen Kommentar ab. Zuerst hatte die Agentur "Bloomberg" über die Änderungen berichtet.

(Bericht von Marta Orosz; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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