Reuters

Schweizer Sozialdemokraten fordern "volle Transparenz" bei Credit Suisse

16.03.2023
um 13:47 Uhr

Zürich (Reuters) - Die zweitgrößte Partei der Schweiz hat eine völlige Offenlegung der Hintergründe der Krise der Credit Suisse (CS) gefordert.

Zudem müssten die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden, sagte der Co-Präsident der Sozialdemokraten (SP), Cedric Wermuth, am Donnerstag. Angesichts der zahlreichen Skandale des Instituts habe es sich um einen "Absturz mit Ansage" gehandelt. "Es ist doch ziemlich beeindruckend, was wir von dieser Bank, die heute im Mittelpunkte der Aufmerksamkeit steht, geboten bekommen haben in den letzten Jahren", erklärte Wermuth in einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz. "Und wir müssen feststellen, in unserem System ist es nicht gelungen, die Verantwortlichen zur Verantwortung zu ziehen."

Der SP-Politiker stellte drei Forderungen. "Erstens: volle Transparenz. Zweitens: keine Rettung insbesondere der Aktionärinnen und Aktionäre der Bank ohne anständige Abgeltung. Drittens: die Verantwortlichen zur Verantwortung ziehen."

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat der mit einer tiefen Vertrauenskrise kämpfenden Credit Suisse in der Nacht auf Donnerstag mit einer milliardenschweren Stützungsaktion unter die Arme gegriffen. Die zweitgrößte Schweizer Bank will bei der Notenbank Kredite über bis zu 50 Milliarden Franken aufnehmen und zudem eigene Schuldtitel zurückkaufen, um ihre Liquidität vorsorglich zu stärken. Die Credit Suisse ist die erste global systemrelevante Bank seit der Finanzkrise, die maßgeschneiderte Hilfe erhält.

(Bericht von Paul Arnold. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Credit Suisse Group AG

WKN 876800 ISIN CH0012138530