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Schweizer Aufsicht fordert nach CS-Zusammenbruch mehr Kompetenzen

05.04.2023
um 10:37 Uhr

Bern (Reuters) - Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) fordert nach der Not-Übernahme der in Schieflage geratenen Credit Suisse durch die UBS zusätzliche Kompetenzen.

So will die Behörde unter anderem Strafen verhängen können, wie dies andere wichtige Aufsichtsbehörden können, sagte Finma-Verwaltungsratspräsidentin Marlene Amstad am Mittwoch. "Die Finma besitzt keine Bußenkompetenz ? sie ist damit im Vergleich mit anderen großen Finanzplätzen eine Ausnahme." Die Ereignisse um die Credit Suisse hätten gezeigt, dass die Instrumente der Behörde in extremen Fällen an ihre Grenzen stoßen. Deshalb sollte über einen Ausbau nachgedacht werden.

Auch sollte über ein Senior Manager Regime diskutiert werden - also die verpflichtende Zuordnung individueller Verantwortlichkeiten von Führungsorganen. "Dies kann auch die Unternehmenskultur eines Instituts stärken, weil diese eng mit der klaren Zuteilung von Verantwortung und einer gesunden Toleranz für Risiken verbunden ist", erklärte Amstad.

Amstad zufolge wäre es auch wünschenswert, dass die Finma über ihre Verfahren informieren könne. Derzeit müssten die meisten Untersuchungen der Behörde gegen Banken geheim bleiben, auch aus Gründen des Stabilitätsschutzes. "Die beiden Instrumente Busse und Senior Manager Regime sowie die Möglichkeit der aktiveren Kommunikation von abgeschlossenen Enforcement-Verfahren würde aus Sicht der Finma ihren insgesamt funktionierenden Instrumentenkasten ergänzen und komplementieren", sagte die Verwaltungsratschefin.

(Bericht von Paul Arnold und John O'Donnell, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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