Reuters

Covestro schlägt sich dank Einsparungen besser als erwartet

14.04.2023
um 10:37 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Der Kunststoffhersteller Covestro hat trotz der flauen Chemie-Konjunktur und Belastungen durch hohe Energiepreise im ersten Quartal operativ mehr verdient als von Analysten erwartet.

"Die Nachfrage im ersten Quartal war weiterhin auf schwachem Niveau, allerdings haben wir auf der Kostenseite die richtigen Maßnahmen ergriffen", sagte Finanzchef Thomas Toepfer: "Damit sind die ersten drei Monate des Jahres 2023 deutlich besser verlaufen als noch zu Jahresbeginn erwartet." Bei den Anlegern kam dies gut an: Covestro-Aktien legten am Freitagmorgen zeitweise um rund zwei Prozent auf 36,58 Euro zu.

Covestro erzielte nach vorläufigen Zahlen im ersten Quartal einen operativen Ertrag (Ebitda) von 286 Millionen Euro - mehr als der Konzern ursprünglich angekündigt hatte. Noch Anfang März hatte Covestro ein Ebitda von 100 bis 150 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Analysten hatten dem Unternehmen zufolge für diese Kennzahl im Mittel rund 158 Millionen erwartet. Unter dem Strich zeichne sich ein Verlust von rund 30 Millionen Euro ab, verglichen mit Verlustschätzungen der Analysten von im Mittel 77 Millionen Euro. Der vorläufige Umsatz lag mit 3,7 Milliarden Euro unter dem Konsensus-Wert von 3,9 Milliarden. Der Zwischenbericht zum ersten Quartal 2023 soll am 28. April veröffentlicht werden - doch angesichts der Abweichungen zu den Analysten-Schätzungen legte Covestro schon jetzt vorläufige Zahlen vor.

Der Leverkusener Konzern hatte seine früher drei Sparten aufgelöst und in zwei neue Einheiten überführt. Interne Kosten konnten so reduziert werden. Neueinstellungen wurden zudem auf das Notwendige begrenzt, auch bei den Reisekosten drückt Covestro auf die Kostenbremse. Der Konzern bekommt als großer Gas-Verbraucher etwa die hohen Energiekosten zu spüren. Covestro hatte Anfang März für das Gesamtjahr 2023 ein Ebitda deutlich unter dem des vergangenen Jahres in Aussicht gestellt.

Die chemische Industrie blickt nach einem Produktionseinbruch im vergangenen Jahr verhalten auf 2023. "In der Chemieindustrie fehlen schlichtweg die Aufträge", hatte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands VCI, Wolfgang Große Entrup, Anfang März gesagt. Branchenprimus BASF hatte für das erste Quartal ebenfalls einen Rückgang des Umsatzes vermeldet. Auch bei dem Ludwigshafener Chemieriesen ging indes der operative Ertrag weniger stark zurück als von Analysten erwartet.

(Bericht von Olaf Brenner und Matthias Inverardi, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

BASF SE NA O.N.

WKN BASF11 ISIN DE000BASF111