Frankfurt (Reuters) - Der Nahrungsmittelriese Nestle macht dank Preiserhöhungen Kasse.
Der Umsatz kletterte im ersten Quartal um 5,6 Prozent auf 23,5 Milliarden Franken, wie der Schweizer Konzern am Dienstag mitteilte. Das organische Wachstum, das Zukäufe, Verkäufe von Sparten und Währungseinflüsse ausklammert, lag bei 9,3 Prozent. Das hatte Nestle alleine Preiserhöhungen zu verdanken, die 9,8 Prozent zum Wachstum beisteuerten. Gegenwind kam von Wechselkurseffekten, die den Umsatz um vier Prozent schmälerten. Für 2023 strebt der Hersteller von Produkten wie Nespresso, Maggi oder KitKat unverändert ein organisches Umsatzplus von voraussichtlich sechs bis acht Prozent an sowie eine operative Ergebnismarge von 17,0 bis 17,5 Prozent.
"Nestle hat im ersten Quartal ein starkes organisches Wachstum erzielt", zog Vorstandschef Mark Schneider Bilanz. Den Druck der andauernden Kosteninflation habe der Konzern mit Hilfe der Preisanpassungen ausgleichen können. Am stärksten wuchs im ersten Quartal das Geschäft mit Heimtiernahrung. Kaffee legte im hohen einstelligen Bereich zu, der Umsatz bei Süßwaren stieg im zweistelligen Bereich, mit starkem Wachstum bei KitKat. Auch das Wachstum bei Säuglings- und Babynahrung lag im zweistelligen Bereich. Nestle übertraf im Quartal die Schätzungen von Analysten, die im Schnitt einen Umsatz von 23,27 Milliarden Franken erwartet hatten.
Konsumgüterunternehmen wie Unilever und Procter & Gamble P&G drehen bereits seit zwei Jahren stark an der Preisschraube, um gegen die steigenden Rohstoff- und Lieferkettenkosten anzukämpfen. Diese drückten bereits während der Pandemie auf die Margen und erhöhten sich weiter, nachdem die Energiekosten infolge des Kriegs in der Ukraine auf ein Rekordhoch stiegen. Für 2023 hatte Nestle zu Jahresbeginn weitere Preissteigerungen in Aussicht gestellt, zu deren Höhe aber keine Angaben gemacht.
(Bericht von Patricia Weiß; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)