Reuters

FT - AstraZeneca erwägt Abspaltung des China-Geschäfts

19.06.2023
um 08:02 Uhr

Bangalore (Reuters) - Der britisch-schwedische Arzneimittelhersteller AstraZeneca erwägt einem Zeitungsbericht zufolge eine Abspaltung seines China-Geschäfts.

Die Börsennotierung einer separaten Einheit in Hongkong werde als eine Option angesehen, berichtete die Zeitung "Financial Times" am Sonntag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine Ausgliederung des China-Geschäfts könnte AstraZeneca vor den wachsenden Spannungen zwischen der Volksrepublik und anderen Ländern schützen, während das Unternehmen die Kontrolle über das Geschäft behalte. Auch eine Börsennotierung in Shanghai sei denkbar. AstraZeneca erklärte, es kommentiere keine "Gerüchte oder Spekulationen über zukünftige Strategien oder Fusionen".

Der Vize-Konzernchef und Präsident der chinesischen Einheit, Wang Lei, hatte im Mai anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Pharmaproduzenten in China erklärt, AstraZeneca wolle sich in China zu einem patriotischen Unternehmen entwickeln, das "die Kommunistische Partei und das Land liebt". AstraZeneca lehnte damals eine Stellungsnahme zu den Äußerungen Leis ab.

Im vergangenen Jahr erwirtschaftete AstraZeneca 13 Prozent seines Gesamtumsatzes in der Volksrepublik. Das Unternehmen ist der größte Arzneimittelhersteller Chinas.

(Bericht von Bharat Govind Gautam, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

AstraZeneca PLC

WKN 886455 ISIN GB0009895292