Düsseldorf (Reuters) - Die Deutsche Bank hat wegen Aufwendungen für ihren Umbau und Rechtsstreitigkeiten sowie einer höheren Risikovorsorge Kosten im zweiten Quartal weniger verdient.
Deutschlands größtes Geldhaus fuhr im zweiten Jahresviertel unter dem Strich und nach Anteilen Dritter einen Gewinn von 763 Millionen Euro ein nach einer Milliarde Euro vor Jahresfrist, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Dies übertraf aber die Erwartungen der Analysten deutlich, die im Schnitt mit 571 Millionen Euro gerechnet hatten. Die Deutsche Bank konnte damit das zwölfte Gewinnquartal in Folge ausweisen.
Am Dienstagabend hatte das Geldhaus angekündigt, 2023 für bis zu 450 Millionen Euro eigene Aktien zurückkaufen zu wollen und damit Kapital an die Aktionäre zurückzugeben. "Wir sind im ersten Halbjahr 2023 erneut in allen Geschäftsbereichen dynamisch gewachsen", sagte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing. "Damit sind wir auf einem guten Weg, unsere Ziele für 2025 zu erreichen."
Der Kostenblock betrug der Bank zufolge 395 Millionen Euro an Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten und 260 Millionen Euro an Aufwendungen für Restrukturierung und Abfindungen. Die Konzernerträge stiegen im Quartal um elf Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Die Risikovorsorge für Kreditausfälle lag im zweiten Quartal bei 401 (Vorjahresquartal: 233) Millionen Euro. In der Investmentbank sanken die Erträge gegenüber dem Vorjahresquartal um elf Prozent auf 2,4 Mrd. Euro. In der Unternehmensbank und der Privatkundenbank stiegen sie dagegen deutlich.
(Bericht von Tom Sims und Matthias Inverardi, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)