München (Reuters) - Adidas wirft vom kommenden Mittwoch an weitere Teile des Restbestands von "Yeezy"-Schuhen aus der aufgegebenen Partnerschaft mit dem Skandal-Rapper Kanye West auf den Markt.
Eine erste Online-Verkaufsaktion im Mai, die rund ein Fünftel der Lagerbestände umfasste, hatte reißenden Absatz gefunden, so dass der fränkischen Sportartikelkonzern 2023 nun mit einem um 250 Millionen Euro geringeren Verlust rechnet. Adidas will die Schuhe beim zweiten Verkauf schrittweise über den Monat verteilt in den eigenen digitalen Plattformen und über die Online-Kanäle von Händlern anbieten. "Die Produktverfügbarkeit und der Zeitpunkt des Verkaufs variieren dabei je nach Standort", hieß es in der Mitteilung.
Adidas hatte im Herbst die Partnerschaft mit West - der sich inzwischen "Ye" nennt - abrupt beendet, nachdem der Rapper und Designer wiederholt mit verbalen Ausfällen Schlagzeilen gemacht hatte. Antisemitische Äußerungen von West brachen das Fass zum Überlaufen. Aus der von West designten Kollektion von 2022 sind aber noch Millionen Paar Schuhe übrig, die bereits produziert waren.
Der neue Adidas-Chef Björn Gulden hatte sich entschlossen, diese zumindest zum Teil doch noch zu verkaufen und aus dem Erlös einen "signifikanten Betrag" an Organisationen zu spenden, die unter anderem gegen Rassismus und Antisemitismus kämpfen. Den versandten "Yeezy"-Schuhen sollen nun in Nordamerika blaue quadratische Anstecknadeln der Foundation to Combat Antisemitism (FCAS) beigelegt werden.
(Bericht von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)