(Korrigiert im Bericht vom 01. August im fünften Absatz: prognostiziertes Absatzwachstum bis 9,9 Prozent, nicht bis 4,9 Prozent)
München (Reuters) - Der Münchner Autobauer BMW blickt angesichts voller Auftragsbücher zuversichtlicher auf sein Geschäftsjahr.
Das Unternehmen hob seine Renditeprognose an und rechnet auch mit mehr Auslieferungen. Allerdings stellt sich BMW auf Gegenwind im zweiten Halbjahr ein und senkte die Vorhersage für den Barmittelzufluss. An der Börse kam das nicht gut an: Die Aktien gehörten mit einem Minus von fast sechs Prozent zu den größten Verlierern im Dax.
Beim Free Cash Flow rechnet BMW für das laufende Jahr nun mit mehr als sechs Milliarden Euro, nachdem der Konzern im Mai noch von knapp sieben Milliarden Euro gesprochen hatte. Das Unternehmen verwies auf die höheren Investitionen für die Transformation zur Elektromobilität sowie eine höhere Vorratshaltung, um die Versorgung mit Teilen zu sichern. Dazu kämen inflations- und lieferkettenbedingte Mehrkosten.
Im ersten Quartal hatte BMW mit Engpässen bei Teilen zu kämpfen und konnte deswegen nicht so viele Autos bauen wie geplant. Zuletzt hatte auch Volkswagen-Finanzchef Arno Antlitz von Logistikproblemen gesprochen. Es fehlten Züge und Lkw-Fahrer, und das nicht nur in Europa, sagte er.
SOLIDES ABSATZPLUS VORHERGESAGT
Im Autogeschäft strebt BMW für das laufende Jahr eine Rendite von neun bis 10,5 Prozent an, bislang lag die Prognose bei der langjährigen Spanne von acht bis zehn Prozent. Auf Basis der soliden operativen Leistung im ersten Halbjahr sei auch im zweiten Halbjahr mit einer positiven Geschäftsentwicklung zu rechnen. Das Unternehmen verwies auf die anhaltend gute Auftragslage sowie die voraussichtlich bessere Verfügbarkeit von Premiumfahrzeugen.
Der Absatz dürfte zudem "solide" steigen, bislang hatten die Münchner ein "leichtes" Plus bei den Auslieferungen vorhergesagt. BMW erwartet damit nach eigener Definition nun ein Absatzplus von fünf bis 9,9 Prozent statt eines zuvor erwarteten Anstiegs von einem bis 4,9 Prozent. Das sei am Markt ohnehin erwartet worden: "Nach der Prognoseerhöhung schließt BMW zu den Analystenprognosen auf."
Ein Händler verwies zudem darauf, dass die Rendite im zweiten Quartal etwas niedriger sei als am Markt erwartet. Im gesamten ersten Halbjahr lag die Umsatzrendite vor Steuern bei 12,6 Prozent, im Autogeschäft wurde eine Gewinnmarge von 10,6 Prozent erwirtschaftet. Haupttreiber seien das höhere Absatzvolumen, ein vorteilhafter Produktmix und eine gute Preissituation bei gegenläufigen negativen Währungseffekten sowie höheren Material- und Gewährleistungskosten.
(Bericht von Christina Amann, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com)