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BMW sieht Elektroautos als Wachstumstreiber - keine Absage an Verbrenner

03.08.2023
um 13:37 Uhr

München (Reuters) - BMW sieht den zunehmenden Anteil an Elektrofahrzeugen und den florierenden US-Markt als Wachstumstreiber im weiteren Jahresverlauf.

"Das starke Wachstum entsteht aus der deutlich steigenden Nachfrage nach unseren vollelektrischen Fahrzeugen", erklärte Vorstandschef Oliver Zipse zur Quartalsbilanz am Donnerstag. BMW steigerte deren Anteil am Gesamtabsatz im zweiten Quartal auf 14,1 Prozent. Im ersten Halbjahr lag BMW mit einem Anteil von 12,6 Prozent vor den Rivalen Mercedes-Benz und Porsche, die jeweils rund elf Prozent erreichten.

Dennoch werden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren Zipses Einschätzung zufolge noch lange gefragt sein. "Es gibt ja gar kein Indiz dafür, dass die Welt auf Verbrenner verzichtet", sagte er. Anders als in Europa sei in anderen großen Märkten kein Auslaufen herkömmlicher Antriebe geplant. Darauf stelle sich der Konzern ein, während er den Verkauf von Elektroautos vorantreibe. Der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge am Konzernabsatz soll im laufenden Jahr 15 Prozent, im kommenden Jahr 20 Prozent und in zwei Jahren 25 Prozent erreichen. "Der Absatz von Fahrzeugen mit hocheffizientem Verbrennungsmotor bildet das solide Fundament", sagte Zipse.

Im abgelaufenen Quartal profitierte BMW von anhaltend hohen Fahrzeugpreisen und der Vollkonsolidierung des China-Geschäfts. Die Erlöse legten um sieben Prozent auf 37,2 Milliarden Euro zu, der Vorsteuergewinn verbesserte sich um 7,5 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Unter dem Strich machten sich nach Unternehmensangaben dagegen höhere Steuern bemerkbar: Netto verdienten die Münchner mit knapp drei Milliarden Euro 2,9 Prozent weniger als vor Jahresfrist.

US MARKT ROBUST

Der Konzern hatte sich bereits am Dienstag für das Gesamtjahr höhere Ziele gesteckt. Im Autogeschäft strebt BMW für das laufende Jahr eine Rendite von neun bis 10,5 Prozent an, zuvor lag die Prognose bei der langjährigen Spanne von acht bis zehn Prozent. An dem von Tesla angezettelten Preiskampf in China will sich BMW nach eigenen Angaben nicht beteiligen. Finanzvorstand Walter Mertl sprach von "Preisdisziplin".

Die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge soll im laufenden Jahr nun um fünf bis 9,9 Prozent steigen, nachdem zuvor ein Wachstum von weniger als fünf Prozent erwartet worden war. Vor allem dürfte im US-Markt, wo BMW im ersten Halbjahr die Zahl der verkauften Fahrzeuge um 12,5 Prozent steigerte, "die robuste Absatzsituation fortbestehen". Den hohen Auftragsbestand, der nach Unternehmensangaben für Lieferzeiten von bis zu sieben Monaten sorgt, will BMW sukzessive abarbeiten. "Die Auftragsbestände sind sehr hoch, die führen uns bis zum Jahresende", sagte Mertl.

Zugleich schraubte BMW seine Investitionen nach oben. In den ersten sechs Monaten gab das Unternehmen mit 3,2 Milliarden Euro gut zehn Prozent mehr für Forschung und Entwicklung aus. "Wir investieren stärker als geplant in den weltweiten Hochlauf der E-Mobilität", sagte Mertl.

(Bericht von Christina Amann, Victoria Waldersee und Jörn Poltz; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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