München (Reuters) - Siemens und die österreichische Staatsanwaltschaft gehen einem Korruptionsverdacht bei Krankenhaus-Aufträgen für die Gebäudetechnik-Sparte des Konzerns nach.
In diesem Zusammenhang sei eine Führungskraft von Siemens in Österreich festgenommen worden, berichtete die "Welt". Beschuldigt würden auch Beschäftigte eines österreichischen Krankenhauskonzerns. Die Staatsanwaltschaft im österreichischen Bundesland Vorarlberg erklärte am Dienstag zu dem Bericht, es werde gegen mehrere Personen wegen schweren Betrugs ermittelt, äußerte sich jedoch nicht zu Namen. Siemens erklärte, der Konzern habe der Staatsanwaltschaft Umstände offengelegt, die im Rahmen einer noch andauernden Compliance-Untersuchung aufgedeckt worden seien.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Feldkirch beläuft sich die mutmaßliche Schadenssumme auf einen einstelligen Millionenbetrag. Insgesamt seien fünf Personen festgenommen worden, in vier Fällen sei Untersuchungshaft verhängt worden. In der vergangenen Woche habe es mehrere Hausdurchsuchungen gegeben. "Derzeit scheint es um einen reinen Vorarlberg-Bezug zu gehen", teilte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit.
Siemens erklärte, der Konzern kooperiere umfassend mit den Behörden und verfolge eine strikte Null-Toleranz-Politik gegenüber Korruption und anderen Verstößen gegen anwendbares Recht. Zu den laufenden Ermittlungen werde sich Siemens bis auf weiteres nicht äußern.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Görlich, Alexander Hübner und Jörn Poltz. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)