Rom (Reuters) - Eine von der italienischen Regierung beschlossene Übergewinnsteuer für Banken soll Insidern zufolge eine Milliardensumme in die Staatskassen spülen.
Es würden voraussichtlich knapp drei Milliarden Euro durch die Steuer zusammenkommen, die 2023 einmalig erhoben werde, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die rechtsgerichtete Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni will mit der Steuer Gewinne abschöpfen, die die Geldhäuser mit Hilfe der Zinsentwicklung einfahren. Zinsen für Kredite und Zinsen für Sparguthaben klafften zu Gunsten der Banken weit auseinander, hatte die Regierung kritisiert. Allein die Großbank Intesa Sanpaolo hatte erklärt, sie erwarte Einnahmen von mehr als 13,5 Milliarden Euro aus Zinsmargen. Bank-Aktien schickte Melonis neue Steuer auf Talfahrt. Der italienische Banken-Index verlor am Morgen rund sechs Prozent.
"Man muss sich nur die Gewinne der Banken im ersten Halbjahr 2023 ansehen, auch das Ergebnis der Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank, um zu erkennen, dass wir nicht über ein paar Millionen, sondern vermutlich über Milliarden sprechen", hatte Vize-Regierungschef Matteo Salvini gesagt. Die Einnahmen der Sondersteuer sollen zur Unterstützung von Hypothekenbesitzern und zur Senkung von anderen Abgaben verwendet werden, hatte er angekündigt.
(Bericht von Angelo Amante, Federico Maccioni und Giuseppe Fonte, bearbeitet von Matthias Inverardi, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)