Reuters

Armenien und Aserbaidschan melden Verluste nach neuen Kämpfen

01.09.2023
um 16:32 Uhr

Tiflis (Reuters) - Bei neuen Kämpfen zwischen Armenien und Aserbaidschan nordwestlich der abtrünnigen Region Berg-Karabach hat es nach Angaben beider Seiten Tote und Verwundete gegeben.

Das armenische Verteidigungsministeriums teilte mit, vier Soldaten des Landes seien bei einem Beschuss in der Nähe der Grenzdörfer Sotk und Norabak getötet worden. Aserbaidschan erklärte, Armenien habe Stellungen in der Region Kalbajar mit Drohnen angegriffen und dabei drei Soldaten aus Aserbaidschan verwundet.

Armenien beschuldigt Aserbaidschan, militärische Einheiten in Grenznähe zu sammeln und seine Stellungen mit Drohnen, Mörsern und Kleinwaffen zu beschießen. Aserbaidschan bestritt die Ansammlung von Streitkräften, erklärte aber, es werde Vergeltungsmaßnahmen ergreifen. Armenien hatte seinem Partner Russland am Donnerstag vorgeworfen, sich gleichgültig zu verhalten.

Das überwiegend von Armeniern bewohnte Berg-Karabach gehört aus Sicht der Vereinten Nationen zu Aserbaidschan. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 ist die Region eine Quelle von Konflikten zwischen den beiden Kaukasus-Nachbarn. Bei Zusammenstößen vor einem Jahr wurden auf beiden Seiten etwa 300 Soldaten getötet. Zuletzt hatte sich der Streit an der Versorgung der Armenier in Berg-Karabach über den sogenannten Latschin-Korridor entzündet. Armenien wirft Aserbaidschan, nun auch die einzige Straße in das Gebiet gesperrt zu haben.

(Bericht von Felix Light; geschrieben von Andreas Rinke; redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)