Frankfurt (Reuters) - Die Finanzaufsicht BaFin nimmt die zur Deutschen Bank gehörende Postbank nach Verbraucherbeschwerden über Probleme bei der Abwicklung von Geschäften genauer unter die Lupe.
Die Behörde beobachte erhebliche Beeinträchtigungen bei der Abwicklung des Kundengeschäfts bei der Postbank und prüfe, ob aufsichtlich relevante Mängel in dem Institut bestünden, teilte die Aufsicht am Montag mit. "Es liegen dazu zahlreiche Beschwerden von Kundinnen und Kunden vor." Diesen ginge die BaFin im Rahmen ihres Auftrages zum Schutz kollektiver Verbraucherinteressen nach und werde falls angezeigt, Maßnahmen verhängen.
Seit dem Jahreswechsel sieht die Behörde den Angaben zufolge "erhebliche Beeinträchtigungen der Abwicklung des Kundengeschäfts bei der Postbank". "Neben verschiedenen Störungen im Online- und Mobile-Banking sowie der mangelnden Erreichbarkeit des telefonischen Kundendienstes zählen hierzu insbesondere lange Bearbeitungszeiten bei Pfändungs- und Nachlassangelegenheiten sowie bei der Auflösung/Abwicklung von Konten und Rückzahlung von Spareinlagen." Die Aufsicht spricht in der Mitteilung von einer "außergewöhnlich großen Zahl der Kundenbeschwerden", die sie sehr ernst nehme.
Die Deutsche Bank teilte mit, bei der Postbank werde nach wie vor ein deutlich erhöhtes Aufkommen an Anfragen und Aufträgen der Kunden verzeichnet, wodurch es bei einigen Serviceprozessen zu teils deutlich verlängerten Bearbeitungszeiten komme. Sie bedauere die Unannehmlichkeiten für die Kunden. "Wir arbeiten mit verschiedenen Maßnahmen daran, die Bearbeitungsdauer in den betroffenen Bereichen wieder zu verkürzen, um den berechtigten Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden nachzukommen. Unter anderem haben wir die Anzahl der Service-Mitarbeiter deutlich erhöht. Zu unseren Maßnahmen stehen wir in regelmäßigem Dialog mit der BaFin."
(Bericht von Myria Mildenberger, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)