Frankfurt (Reuters) - Ein gutes halbes Jahr vor seinem geplanten Abschied treibt BASF-Chef Martin Brudermüller einem Zeitungsbericht zufolge den Verkauf mehrerer Geschäftsbereiche voran.
Diese Transaktionen könnten ein Volumen von bis zu zehn Milliarden Euro erreichen, schrieb das "Handelsblatt" am Montag. Um der künftigen Leitung des Chemiekonzerns ein aufgeräumtes Haus zu übergeben, wolle Brudermüller unter anderem die seit Jahren geplante Trennung von der Wintershall unter Dach und Fach bringen. Der Wert der etwa 73-prozentigen BASF-Beteiligung an dem Öl- und Gaskonzern werde auf sechs bis acht Milliarden Euro geschätzt.
Auf der Verkaufsliste stehe außerdem das Geschäft mit Abgas-Katalysatoren, berichtet das Blatt weiter. Deren Wert liege bei bis zu drei Milliarden Euro. Allerdings gelte eine komplette Trennung als schwierig. Früheren BASF-Angaben zufolge dient die Auslagerung der Sparte in eine eigenständige Einheit dazu, "zukünftige strategische Optionen" zu eröffnen.
Daneben stünden die Sparten für Lacke und Beschichtungen sowie für Nahrungszusätze auf dem Prüfstand. Hier könnten einzelne Ländergesellschaften oder Werke abgegeben werden.
Als aussichtsreichste Kandidaten für die Brudermüller-Nachfolge nannte das "Handelsblatt" Vorstandsmitglied Markus Kamieth sowie Technologie-Vorständin Melanie Maas-Brunner. Eine Entscheidung sei noch nicht getroffen. Brudermüller, der Ende April 2024 ausscheiden will, hatte wegen eines schwächelnden Geschäfts und steigender Energiepreise ein Sparprogramm aufgelegt.
(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)