- von Christoph Steitz
Frankfurt (Reuters) - Der Energietechnik-Konzern Siemens Energy prüft Insidern zufolge Standortschließungen bei seinem kriselnden Windturbinen-Geschäft Siemens Gamesa.
Büros und Werke könnten geschlossen oder eingemottet werden, um Kosten zu sparen, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Auch ein Stellenabbau sei möglich sowie die teilweise Ausgliederung der Produktion von Schlüsselelementen wie Rotorblätter und Turbinen. Die Überlegungen seien eine Reaktion auf die Verluste durch Mängel im Geschäft mit Windturbinen an Land und drohenden Einbußen bei den Verträgen für Offshore-Anlagen. Seit Juni hat sich der Aktienkurs des Unternehmens mehr als halbiert.
Noch seien keine endgültigen Entscheidungen getroffen worden, sagten die Insider. Ein Sprecher des Unternehmens verwies auf Aussagen von Siemens Energy Vorstandschef Christian Bruchs von Anfang August, wonach es das Wichtigste sei, Siemens Gamesa zu stabilisieren und sich im Zuge dessen alle Optionen anzuschauen. Insidern zufolge könnten die Pläne im November vorgestellt werden. Siemens Energy zieht dann eine Bilanz für das Geschäftsjahr 2023 und lädt zudem zu einem Kapitalmarkt-Tag ein.
Siemens Gamesa fährt seit Jahren hohe Verluste ein, die dem Gesamtkonzern immer wieder die Bilanz verhageln. Gamesa ist der weltweit größte Hersteller von Offshore-Windturbinen. Das Unternehmen verfügt insgesamt über 79 Standorte, darunter Verkaufs- und Service-Center, Teile von Forschung und Entwicklung sowie 15 Werke für Rotorblätter und Turbinen.
(Bericht von Christoph Steitz, bearbeitet von Tom Käckenhoff; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)