Erlangen (Reuters) - Der weltweit zweitgrößte Sportartikelkonzern Adidas macht beim Abbau der vollen Läger Fortschritte.
In den ersten neun Monaten des Jahres sei der Vorratsbestand um 1,1 Milliarden Euro abgebaut worden, teilte Adidas am Mittwoch in Herzogenaurach mit. Mit 4,8 Milliarden Euro lägen die Vorräte Ende September um 23 Prozent unter Vorjahr, sagte Vorstandschef Björn Gulden. "Die Lagerbestände bei unseren Einzelhandels-Partnern verbessern sich ebenfalls, wenn auch langsamer", fügte er hinzu. "Vor allem die Lagerbestände auf dem US-Markt werden sich noch eine Weile auf unser Geschäft auswirken." Die in den vergangenen Jahren angeschwollenen Lagerbestände hatten eine Rabattschlacht in der Branche ausgelöst.
Gulden erklärte, Adidas konzentriere sich darauf, in den eigenen Läden und den Online-Shops mehr Produkte mit geringeren Rabatten oder zum vollen Preis zu verkaufen. "Auch in diesem Bereich sehen wir bereits erste positive Entwicklungen", sagte er bei der Vorlage endgültiger Zahlen für das dritte Quartal.
Wegen des Schlussverkaufs von "Yeezy"-Schuhen nach dem Ende der Partnerschaft mit dem umstrittenen Rapper Ye (Kanye West) hatte Adidas bereits im Oktober die Erwartungen für das laufende Jahr angehoben. Zwei "Yeezy"-Verkaufsaktionen im Internet hätten insgesamt 750 Millionen Euro Umsatz gebracht, das seien etwa 450 Millionen Euro weniger als Adidas in den ersten neun Monaten mit der von Ye designten Produktlinie erwirtschaftet hatte. Im Betriebsergebnis schlug sich das mit 300 Millionen Euro nieder, die Hälfte davon im dritten Quartal. Das ist knapp die Hälfte des operativen Ergebnisses von 646 Millionen (Vorjahr: 1,39 Milliarden) Euro, das Adidas für die ersten neun Monate ausgewiesen hat.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)