Frankfurt (Reuters) - Bei der Lufthansa-Tochter Discover ist ein Streik der Piloten nach einer Urabstimmung der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) jederzeit möglich.
Bei hoher Beteiligung hätten gut 95 Prozent der Mitglieder für Arbeitskampfmaßnahmen gestimmt, erklärte die VC nach Ende des Votums am Dienstag. Dabei geht es um den erstmaligen Abschluss von Tarifverträgen für den noch jungen Ferienflieger. Die hohe Zustimmung sei ein klares Signal an den Arbeitgeber, ohne Vorbedingungen ein verhandlungsfähiges Angebot zu unterbreiten, um wieder Verhandlungen aufzunehmen. Discover hat damit die Chance, längeren Streik zu vermeiden. Vor Weihnachten hatte es bereits einen fünfstündigen Warnstreik des Cockpit-Personals gegeben. Die Folgen konnte die Airline in Grenzen halten.
Die VC hatte die schon weit fortgeschrittenen Verhandlungen im Januar für gescheitert erklärt, weil die Airline den Abschluss einer "Sozialpartnerschaftscharta" zur Bedingung für die Unterschrift unter die Tarifverträge gemacht hätte. Die Charta lehnte die VC ab, weil diese mit Regeln zu Konfliktlösung ihr Streikrecht beschränken würde. Die Gewerkschaftsgremien wollten jetzt über das weitere Vorgehen beraten, erklärte die VC.
(Bericht von Ilona Wissenbach. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)