Reuters

Gesundheitsministerium sieht in Ozempic-Exporten keinen Grund zur Sorge

21.03.2024
um 11:27 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Das Bundesgesundheitsministerium stuft Exporte des begehrten Diabetesmittels Ozempic als unbedenklich ein.

Es gebe derzeit keinerlei Hinweise darauf, dass Diabetesmedikamente in größeren Mengen ins Ausland exportiert würden, erklärte das Ministerium am Donerstag auf Anfrage von Reuters. Engpässe bei bestimmten Arzneimitteln wie insbesondere den GLP-1-Rezeptor-Agonisten, zu denen Ozepmic und auch die Abnehmspritze Wegovy des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk gehören, bestünden aufgrund der hohen Nachfrage und begrenzten Produktionsmengen in mehreren EU-Ländern. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sei mit den Herstellern zur Sicherstellung der Versorgung in Kontakt.

BfArM-Präsident Karl Broich hatte im November erklärt, das Bundesinstitut erwäge zur Verhinderung von weiteren Engpässen ein Exportverbot von Ozempic. "Wir wissen, dass ein Teil der Spritzen, die für unsere Diabetespatienten nach Deutschland geliefert werden, in andere europäische Länder oder die USA abfließen", betonte Broich damals. Dies sei ein großes Problem. "Wir brauchen das Medikament für die Versorgung von Diabetespatienten und nicht als Lifestyle-Medikament", hatte er dem "Spiegel" gesagt. Man befinde sich dazu in Gesprächen mit der Politik.

Das Medikament von Novo Nordisk enthält den gleichen Wirkstoff wie dessen begehrte Abnehmspritze Wegovy. Ozempic ist jedoch deutlich günstiger, weshalb es zunehmend außerhalb seiner eigentlichen Zulassung (Off-Label) zum Abnehmen genutzt wird.

Ein BfArM-Sprecher teilte am Donnerstag lediglich mit, die Erklärung des Ministeriums spiegele die aktuelle Situation wider. Weiter wollte er sich nicht äußern. Das Bundesinstitut warnt seit rund einem Jahr vor einer eingeschränkten Verfügbarkeit bei GLP-1-Rezeptor-Agonisten. "Die Vermeidung eines Off-Label-Use sowie die Unterlassung von Exporten sind maßgebliche Aspekte, die essenziell zur Erhöhung der Versorgungsstabilität beitragen und sollen dringend von allen eingebundenen Akteuren berücksichtigt werden", heißt es auf der Website des BfArM.

(Bericht von Ludwig Burger, unter Mitarbeit von Andreas Rinke, geschrieben von Patricia Weiß, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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