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Tarif-Einigung beim Lufthansa-Bodenpersonal - Keine Streiks mehr

28.03.2024
um 08:02 Uhr

Frankfurt/Berlin (Reuters) - Im Tarifstreit über mehr Geld für das Bodenpersonal haben Lufthansa und Verdi eine Lösung erzielt und damit weitere Streiks abgewendet.

"Wir haben eine Einigung", sagte Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann am Mittwochabend nach der Schlichtung in Frankfurt. Dies sei auch eine gute Nachricht für die Fluggäste. "Wir sind mit dem Ergebnis der Schlichtung sehr zufrieden", sagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky. Details wurden zunächst kaum bekannt. Einzelheiten sollen am Donnerstag festgezurrt und in den jeweiligen Gremien der Tarifparteien beraten werden. Reschinsky erklärte, er gehe davon aus, dass die Verdi-Tarifkommission und die Beschäftigten in den Betrieben dem erzielten Kompromiss "in hohem Maße" zustimmen könnten.

Am Montag hatten die Schlichtungsverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigten begonnen. Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow für die Gewerkschaft und der ehemalige Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, für die Airline haben als Schlichter geholfen, im zuletzt festgefahrenen Tarifkonflikt eine Lösung zu finden.

"Wir haben einen guten Kompromiss gefunden", sagte Niggemann. Er sprach von "substanziellen Gehaltserhöhungen für unsere Mitarbeitenden über die Laufzeit". Bei unteren und mittleren Gehaltsgruppen würden die Entgelte überproportional steigen. Der Abschluss sei für die Lufthansa aber auch wirtschaftlich herausfordernd, sagte der Manager. "Wir haben erhebliche Investitionen vor uns." Dies koste Geld. Ramelow sagte, die Laufzeit des Tarifvertrags betrage 24 Monate.

Verdi hatte die Verhandlungen nach der fünften Gesprächsrunde als gescheitert erklärt und eine Schlichtung angeboten. Zugleich hatte die Gewerkschaft eine Urabstimmung über weitere Streiks gestartet. Hier laufe die Auszählung noch, aber es zeichne sich eine Zustimmung von deutlich über 90 Prozent ab, sagte Reschinsky.

Die Lufthansa hatte zuletzt rund zehn Prozent Tariferhöhung bei 28 Monaten Laufzeiten neben einer Inflationsprämie geboten. Verdi forderte 12,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Die Beschäftigten hatten in den vergangenen Wochen mehrmals die Arbeit niedergelegt, um das Unternehmen unter Druck zu setzen. Der überwiegende Teil der Lufthansa-Flüge wurde gestrichen, jedes Mal mussten deshalb rund 100.000 Reisende ihre Pläne ändern.

(Bericht von Max Schwarz, Timm Reichert und Klaus Lauer; redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Deutsche Lufthansa AG

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