Frankfurt (Reuters) - Die von E.ON abgespaltene Energiegesellschaft Uniper sieht Wachstumschancen beim Betrieb von Kraftwerken in Schwellenländern.
"Wo konventionelle Kraftwerke weltweit entstehen, ist das ein Thema, das wir uns anschauen werden. Als Betreiber, als Servicepartner, als Energielieferant und in ausgewählten Fällen auch mal als Anteilseigner", sagte Uniper-Chef Klaus Schäfer dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). "In Europa mögen es konventionelle Kraftwerke derzeit schwer haben, in Schwellenländern ist die Nachfrage dafür aber hoch." Dort wachse nicht nur der Bedarf an erneuerbaren Energien, auch Kohle- und Gaskraftwerke würden nachgefragt. Bei der Expansion ins Ausland sei es sinnvoller, "mehrere, kleinere Engagements einzugehen und vor allem seine Kompetenzen einzubringen, statt viel Kapital", betonte Schäfer.
Uniper ist seit Anfang des Jahres am Start. E.ON hatte seine Kohle- und Gaskraftwerke sowie den Energiehandel in die neue Gesellschaft mit ihren knapp 14.000 Mitarbeitern ausgelagert. Bei E.ON verbleiben das Ökostromgeschäft, die Strom- und Gasnetze, Energiedienstleitungen und die Atomkraftwerke. Auch Konkurrent RWE will sich unter dem Druck der Energiewende und fallenden Strom-Großhandelspreise aufspalten.