Anlagetrend AI: warum man die Aktien von Super Micro Computer (SMCI), Salesforce (CRM) und Axcelis Tech. (ACLS) im Blick haben sollte!

03.05.2023
um 14:16 Uhr

Liebe Leser,

die Künstliche Intelligenz (KI) ist ein wichtiger Zukunftsbereich und viele Technologiefirmen nutzen sie, um v.a. Software-Produkte mit Wettbewerbsvorteilen und großem Wachstumspotenzial anzubieten und das Potenzial ist tatsächlich groß. Künstliche Intelligenz modernisiert bspw. die Industrie, indem sie vereinfachte, schnellere und kostengünstigere Lösungen und die Möglichkeit bietet, maschinelles Lernen zu nutzen, damit Computer menschliche Intelligenz nachahmen können und zur vollkommen automatischen Ausführung von bestimmten Arbeitsprozessen übergehen, diese überwachen, korrigieren und letztendlich steuern.

Unternehmen, die KI nutzen, um ihre Wettbewerbsvorteile auszubauen ergreifen schon heute eine hervorragende Gelegenheit, Kundenbeziehungen, Cybersicherheit und Datenextraktion enorm zu verbessern und bessere Produkte anzubieten. In den früheren KI-Updates haben wir bereits besprochen, wie man vom KI-Trend profitieren kann und an dieser Stelle hat sich im Großen und Ganzen nichts verändert. Der erste mehr oder weniger sichere weg führt über die Aktien von Hardware-, oder Komponenten-Hersteller, denn ohne sie wäre die Etablierung des KI-Trends ganz einfach unmöglich. An der zweiten Stelle sind es Software-Entwickler, die spezifische Kundenorientierte Software-Systeme entwickeln. Und an der dritten die sog. Hype-Stocks, wie die früher thematisierte Aktie von C3.ai (AI), die derzeit wegen einer Short-Seller-Attacke stark abgestürzt ist.

All diese Stock-Trends sind in den bestimmten Markt-Phase interessant, doch den Anfang im heutigen Update macht die Aktie von Axcelis Tech. (ACLS). Das mit rund 4,1 Mrd. USD kapitalisierte Unternehmen ist ein Halbleiterkonzern. ACLS ist im groben auf die Ionenimplantation für Produktionsprozesse von 10nm und abwärts spezialisiert. Man produziert also Halbleitermaterialien und -ausrüstung, entwickelt, produziert und wartet einige der hochwertigsten, präzisesten und produktivsten Ionenimplantationsplattformen für die Herstellung von Halbleiterbauelementen. Die Ionenimplantation ist ein Niedertemperatur-Dotierungsverfahren, das zur Steuerung der elektrischen Prozesse und zur Vermeidung von Schäden bei der Endbearbeitung von Spänen verwendet wird. Damit profitiert der Konzern von der Miniaturisierung von Chips, aber auch von den wachsenden Leistungsanforderungen durch Roboter-Autos, KI und virtuelle Umgebungen wie z. b. dem Metaverse.

Zum Halbleiter-Trend selbst, muss man erwähnen, dass dieser bei den Investoren weiterhin sehr populär ist. Gründe dafür sind bestens bekannt. Kurz zusammengefasst, ergibt sich sowas wie: ohne einer leistungsstarken Hardware auf allen Ebenen, angefangen bei den einfachen Smartphones, über die Haushaltselektronik und Connected Cars bis hin zu den Data-Centern wäre die Etablierung all dieser Trends ohne Chips und Halbleiterkomponente ganz einfach unmöglich. Und die Stärke der Chip- und Halbleiter-Nachfrage bestätigen auch die Zahlen, die bei ACLS immer wieder besser als erwartet ausfallen.

Das zuletzt gemeldete Q4-Resultat war keine Ausnahme. Der Q4-Umsatz stieg dabei im Vergleich zum Vorjahreswert um 30 % auf 266,1 Mio. USD (Konsens: 248,64 Mio. USD), wobei sich das EPS von 1,05 USD in Q4/21 auf 1,71 USD verbesserte und ebenfalls deutlich über den erwarteten 1,38 USD lag. Und dies war keine zufällige Entwicklung, denn auf der FY22-Ebene hat sich das FY22-EPS ebenfalls von 2,88 USD im Jahr 2021 auf 5,46 USD verbessert.

Das vergangene Jahr 2022 war also ein weiteres herausragendes Jahr für Axcelis. Doch für das Gesamtjahr 2023 wird es erwartet, dass der Umsatz von Axcelis (FY22-Umsatz 920 Mio. USD) zum ersten Mal in der Konzerngeschichte die Marke von 1. Mrd. USD übersteigen wird. Das Konzern-Management zeigt sich bzgl. der aktuellen Entwicklung ebenfalls sehr optimistisch und geht davon aus, dass man schon in den kommenden 2-3 Jahren die Umsatzmarke von 1,3 Mrd. USD bei einer weiterhin steigenden Profitabilität übersteigen wird. Und so rechnet der Konsens für FY23 mit einem EPS von 5,95 USD, wobei 2024 schon fast 7 USD je Aktie erwartet werden.

Daher ist es kein Wunder, dass die Aktie schon seit mehreren Jahren in Folge, zwar in einem volatilen, dennoch Aufwärtstrend verbleibt. Fundamental betrachtet ist die Story ohnehin vollkommen intakt, da der Konzern schon seit Jahren sowohl seine Umsätze als auch Gewinne kontinuierlich steigert.

Suboptimal wäre hier lediglich die aktuelle charttechnische Situation, wobei der Wert knapp unter dem aktuellen Allzeithoch steht. Und daher sollten konservative Trader, den möglichen Einstieg eher beim nächsten Rücksetzer als jetzt suchen, denn genau dort wird man auch ein deutlich besseres CRV bekommen. Zumal der ausgereifte Markt für Prozesstechnologie nach wie vor ein Stärkebereich für Axcelis ist, wobei 76 % der Gesamtumsätze aus dem Geschäft mit Kunden aus dem Foundry-Logic-Bereich kommen. Etwa 4 % kommen von Advanced Logic Kunden und der Rest jeweils 15 % und 5 % DRAM- bzw. NAND-Memory-Chip-Hersteller generieren.


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Die Nummer zwei ist heute die Aktie des mit rund 5,27 Mrd. USD kapitalisierten Konzerns Super Micro Computer (SMCI), die zuletzt vor dem Hintergrund besser als erwarteter Q2-Zahlen im Dezember 2022 stark angesprungen war. Der Konzern gilt als Anbieter für leistungsfähige und energieeffiziente Computer- sowie Serversysteme. Als wesentlicher Wachstumstreiber (bzw. Stabilisationsfaktor) erwies sich sehr starke Nachfrage nach Server- und Data-Storage-Technologie Lösungen. Wie der Konzern damals meldete, stieg der Q2-Umsatz im Vergleich zum Vorjahreswert um 53,8 % auf 1,80 Mrd. USD (Konsens: 1,78 Mrd. USD). Das EPS von 3,26 USD fiel ebenfalls deutlich besser als die erwarteten 3,03 USD aus.

Doch am 25. April hat man die Q3-Prognose für den Umsatz von 1,47 Mrd. USD auf 1,27 Mrd. USD (Konsens: 1,46 Mrd. USD) gekürzt. Das Unternehmen stellte fest, dass der Rückstand hauptsächlich auf neue Schlüsselkomponentenknappheiten für den Übergang von Supermicro zu neuen Produktlinien zurückzuführen ist, die aber schon größtenteils behoben wurden. Und damit besteht hier die plausible Möglichkeit, dass der Konzern vor dem Hintergrund einer weiterhin starken Nachfrage in Kombination mit den bereits behobenen Produktionsproblemen schon bald erneut besser als erwartete Zahlen vorlegen wird. Im Großen und Ganzen ist SMCI es eine typische Story aus dem Digitalisierungstrend, wobei die Nachfrage nach speziellen Lösungen zur Bearbeitung von immer weiter wachsenden Data-Flows in den Rechenzentren kontinuierlich steigt.

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Schließlich ist es heute die Aktie von Salesforce (CRM), die mittlerweile in eine Erholungsbewegung überging. Und ja auch Salesforce könnte zukünftig vom KI-Trend profitieren. Denn mit der wachsenden Verbreitung der Künstlichen Intelligenz ist es eben logisch, dass auch eine CRM-Plattform durch diese Technologie profitieren würde. Das Unternehmen betreibt auch schon seit Jahren sein KI-System,- bekannt als Salesforce Einstein und dies ist eine der ersten CRM-Plattformen, die ein KI-System integriert hat. Maschinelles Lernen und Natural Language Processing sind eben die beiden am häufigsten verwendeten KI-Technologien, die von der Salesforce-KI für ihre prädiktive Analyse verwendet werden. Dies erlaubt es dem CRM-KI-Modell schnell zu lernen, da man auf eine sehr große Databank zugreifen kann. Und ja, CRM-Datenquelle ist einfach riesig, wobei der Konzern auf keine Weise auf andere Ressourcen angewiesen ist, um Daten zu erhalten.

In der praktischen Anwendung hilft der Einsatz von Künstlicher Intelligenz von Salesforce in Marketing, Vertrieb, Service und mehr. Mit Hilfe ihres enormen Datensatzes und des maschinellen Lernens kann man eben leichter, schneller und genauer prognostizieren, welcher Kundentyp mit größerer Wahrscheinlichkeit ein oder anderes Produkt kaufen wird. Und so ist bspw. die Zielgruppe für eine Werbekampagne effektiv, schnell und kostengünstig identifiziert.

Dazu kommt der Einsatz von sog. KI-basierten Chatbots und die Tatsache, dass CRM-KI-Methoden auch dazu verwendet, um die Conversion-Rate des potenziellen Käufers zum zufriedenen Kunden zu erhöhen, indem der Engagement-Score mit aktuellen Techniken vorhergesagt wird. Wenn es also darum geht, den Kunden die relevanten Anzeigen zu zeigen, leistet Salesforce schon heute eine hervorragende Arbeit, wobei diese nun mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz noch mehr verbessert wird.

Das größte Potenzial dürfte jedoch mit der Etablierung der weltweit ersten generative KI für CRM entstehen. Und in dieser Hinsicht wird man zukünftig wahrscheinlich sehr oft vom Einstein GPT hören. Dieser wird ganz nach dem ChatGPT-Vorbild von OpenAI KI-produziertes Content für Vertrieb, Service, Marketing, Handel und IT-Interaktion in großem Maßstab liefern und somit die Produktivität der Mitarbeiter enorm erhöhen, was schließlich in ein besseres Kundenerlebnis münden dürfte.

In einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung gab Salesforce bekannt: "Mit Einstein GPT wird Salesforce jedes Kundenerlebnis mit generativer KI transformieren. Einstein GPT wird die proprietären KI-Modelle von Salesforce mit generativer KI-Technologie aus einem Ökosystem von Partnern und Echtzeitdaten aus der Salesforce Data Cloud verbinden, die alle Kundendaten eines Unternehmens aufnimmt, harmonisiert und vereinheitlicht. Mit Einstein GPT können Kunden diese Daten dann sofort mit den fortschrittlichen KI-Modellen von OpenAI verbinden oder ihr eigenes externes Modell auswählen und Eingabeaufforderungen in natürlicher Sprache direkt in ihrem Salesforce CRM verwenden, um Inhalte zu generieren, die sich kontinuierlich an sich ändernde Kundeninformationen und -bedürfnisse in Echtzeit anpassen."

Durch die Integration der Cloud-Technologie war Salesforce damals schon ein Vorreiter in der CRM-Branche, doch mit den neuen KI-Tools reagiert man erneut und ganz gezielt auf die Bedürfnisse der Kunden, da ganz einfach der Bedarf an Echtzeit-Analyse-Tools mit einer breiten KI-Unterstützung signifikant zunimmt.

Genau diese Strategie dürfte Salesforce neue Kundschaft bringen. Und sollte die neue Einstein GPT KI-Lösung tatsächlich im technologischen Sinne überzeugen, so wird das Unternehmen zugleich auch von der hohen Loyalität seiner Kundschaft profitieren, was schließlich in eine deutlich bessere Performance mündet. Im BestCase wäre es sogar möglich, dass man damit eine neue Umsatznische erschließen wird. Genau deswegen sollte man die Aktie von Salesforce mit auf die Liste von potenziellen KI-Profiteuren nehmen, denn ihre Technologie ist real und schon bald den Kunden auf einer breiten ebene angeboten wird.


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Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: keine Eigenpositionen.