Microsoft und OpenAI planen den Bau eines gigantischen Rechenzentrums. Das sind Top-Stocks, die davon profitieren würden!

03.04.2024
um 13:48 Uhr

Liebe Leser,

der Software-Gigant Microsoft (MSFT) und ChatGPT-Entwickler OpenAI arbeiten an Plänen für ein Rechenzentrumsprojekt, das bis zu 100 Mrd. USD kosten könnte. Dieser wird, Berichten zufolge, einen Supercomputer mit künstlicher Intelligenz namens "Stargate" umfassen, der 2028 fertiggestellt werden soll. Dies ist eine logische Weiterentwicklung der KI-Trend-Etablierung, über die wir oft geschrieben haben. Die schnelle Einführung generativer Technologien der künstlichen Intelligenz hat zu einer Datenflut und einer sprunghaft angestiegenen Nachfrage nach KI-Rechenzentren geführt, die in der Lage sind, anspruchsvollere Aufgaben zu bewältigen als herkömmliche Rechenzentren. Und in diesem Sinne bestätigt sich erneut die von uns aufgestellte These, dass die KI-Software-Seite in einer sehr kurzen Zeit die KI-Hardware-Seite überholt hat, weswegen das angelaufene Jahr 2024 eher ein Übergangsjahr sein dürfte, bevor die globale KI-Unternehmen-Landschaft zum richtigen, Margen-starken, Wachstum übergehen kann.

"Stargate" - ein Rechenzentrum für 100 Mrd. USD

Die Kooperation zwischen Microsoft und OpenAI befindet sich derzeit in der dritten von insgesamt fünf Phasen. Das neue Superrechenzentrum für 100 Mrd. USD soll das Herzstück eines neuen Netzwerks aus fünf Anlagen bilden, die in den nächsten sechs Jahren errichtet werden, um die fortschrittlichsten und leistungsstärksten KI-Anwendungen entwickeln zu können. Die Rede ist offenbar von den spezialisierten KI-LLM-Modellen einer neuen Generation, die OpenAI in den kommenden Jahren vorstellen wird. Den Anfang dieser langjährigen Softwarereise wird sehr wahrscheinlich ChatGPT-5 machen, der vermutlich schon im nächsten Jahr auf den Markt kommt. Doch damit sich die Softwareseite des KI-Trends etablieren kann, muss man zunächst die Hardware-Seite enorm ausbauen. Und genau das erfordert enorme Investitionen, die in den kommenden Jahren, gar Jahrzehnten in den globalen Ausbau der Rechenzentren fließen werden. Dabei ist diese Tendenz nicht nur für die USA, sondern für die ganze Welt gültig

Bau von Rechenzentren ist ein Segen für die Chipbranche

Wenn wir also davon ausgehen, dass beide Konzerne tatsächlich zur Realisierung des Stargate-Plans übergehen, wobei andere Unternehmen weltweit ihrem Beispiel folgen, so wäre dies quasi ein mittel- bis langfristiger Segen für die gesamte Chip- und Halbleiterindustrie. Grund für diese Annahme ist eben die Tatsache, dass der Bau von einem 100-Mrd.-USD-Rechenzentrum eine Menge aller möglichen Chips, Chipverbindungen, Verkabelung etc. benötigen wird. Dazu kommen noch Grafikprozessoren, Speicherchips, Datenarrays, Server und andere Hardware, ganz, geschweige von einer stromeffizienten Versorgung. Diese Phase der Hardwareetablierung würde auch eine potenzielle Nachfrageflut für die Chipherstellung und damit für Halbleiterproduktionsanlagen sorgen, was das Geschäft führenden Halbleiterequipment-Zulieferer zusätzlich ankurbeln dürfte.

Die Liste der möglichen Top-Profiteuren ist wirklich lang, wobei ein oder anderes Unternehmen über eine Sonderstory verfügen kann. Doch damit das Thema nicht vom Radar verschwindet, erstellen wir schon im aktuellen Trend-Update eine erste Watchlist von Unternehmen, die von der Tendenz hin zu den mega-leistungsfähigen Data-Centern profitieren könnten.

TABI
https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/US67066G1040/DI/nvidia-corp/aktien-5420140-7873222-416841-68818-6200389-8782318-32495178-67418-67428-416745-67497-2904276-67339-67422

Chip-Konzerne

Die Story dieser Trendrichtung ist simpel: Chips werden global immer mehr nachgefragt. Und der Ausbau der Mega-Rechenzentren-Infrastruktur, im Stil von Microsoft/OpenAI wird die ohnehin starke Nachfrage zusätzlich ankurbeln. Es ist auch kein großes Geheimnis, dass v.a. Unternehmen wie NVIDIA (NVDA), aber auch AMD (AMD) und ggf. Intel (INTC) von diesem Trend profitieren dürften. NVIDIA genießt dabei eine Monopol-Stellung bei den Chips für Rechenzentren, was dem Konzern einen Sonderstatus verleiht. Doch NVIDIA ist nur ein Chipentwickler und kein Chiphersteller, womit wir auch schon zu der zweiten potenziellen Profiteuren-Gruppe der Chiphersteller gelangen.

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Chip-Hersteller und Ausrüstungsanbieter

In Frage kommt hier primär Taiwan Semiconductor Manufacturing, der ohnehin die meisten Chips von NVIDIA herstellt. Doch damit man NVIDIA-Chips herstellen kann, benötigt man eine entsprechende Ausrüstung. Genau aus diesem Grund setzen wir nun die Aktien von ASML (ASML) und Applied Materials (AMAT)Lam Research (LRCX) auf die Watchlist.

ASML Holding (ASML) ist bspw. der einzige Anbieter von extrem ultravioletter Lithographie-Technologie, die dazu verwendet wird, um moderne Chips herzustellen. Angeboten werden Lithographie-Systeme, die vor allem für die Fertigung von komplexen integrierten Schaltkreisen (ICs oder Chips) eingesetzt werden. Was hier mittelfristig gespielt wird, ist die Annahme, dass die Nachfrage nach Halbleiter-Equipment etc. u.a. aufgrund vom Ausbau Intels-, TSMC-, etc. -Fabriken, aber auch von dem Hintergrund des globalen Chip-Mangels in den kommenden Jahren stark ansteigen könnte und dies würde ASML als den Zulieferer der Halbleiterindustrie noch stärker ins Spiel bringen.

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Eine ähnliches Story-Fundament haben wir auch bei der Aktie von Lam Research (LRCX) - ein führender Anbieter von Wafer-Ausrüstungen und ergänzenden Dienstleistungen für die Halbleiterindustrie, aber auch beim Konzern Applied Materials (AMAT). Das Unternehmen verfügt als ein führendes Halbleiterausrüstungskonzern laut eigenen Angaben über das breiteste Portfolio für die Herstellung fortschrittlicher Chips.

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Memory-Chip-Hersteller

Eine weitere Gruppe der mögl. Topprofiteure wären die Aktien der führenden Speicherchip-Hersteller. KI-Anwendungen der neuen Generation, die in den neuen Rechenzentren beheimatet werden, benötigen nicht nur die pure Rechenleistung, sondern auch eine erhöhte Speicherkapazität. Und daher ist die Nachricht über enorme Investitionen in den Ausbau von Rechenzentren, wie es MFST und OpenAI vermeldeten auch ein Treiber für die Top-Memory-Stocks, wie Micron (MU), SK Hynix und Samsung, die wir zuletzt sehr intensiv und ausführlich thematisiert haben. Als primäre Wachstumsannahme gilt hier der bevorstehende Ausbau der Memory-Infrastruktur, der erst in den kommenden Perioden mit einem massiven Anstieg von Daten (Rechenzentren = Datenfabriken) erfolgen wird.

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Chips für KI-Networking

An dieser Stelle werden zukünftige Rechenzentren-Betreiber wohl kaum am Anbieter von Chips für KI-Netzwerkanwendungen - Broadcom (AVGO) vorbei. Der Konzern profitiert aktuell von dem Abschluss der Übernahme von VMware (VMW). VMWare könnte den Gewinn pro Aktie von AVGO im Jahr 26E in Richtung 65 USD (aktuell (2023): 32,98 USD) treiben und dies sorgt für berechtigte Fantasie. Grund dafür ist die Annahme, dass VMW über mehrere Jahre hinweg zu einem zweistelligen Wachstum beitragen kann, da immer mehr Workloads/Aktivitäten mithilfe der VMWare-Technologie virtuell unterstützt werden. Damit ist der Konzern enorm wichtig im Rahmen der AVGO-Infrastruktur-Strategie. Immerhin liefert VMW schon jetzt 60 % des Segmentumsatzes, wobei sich das Wachstum dieser Sparte zukünftig sogar beschleunigen könnte. Grund dafür ist eben der KI-Trend, der immer mehr Hardware benötigt, aber zugleich auch immer mehr Daten produziert, die von der Hardware verarbeitet werden müssten.

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Fazit

Abschließend zu der Hardware-Seite muss man auch erwähnen, dass man in dieser Hinsicht auch die Aktien anderer Top-KI-Wetten im Blick haben sollte. Grund dafür ist die Tatsache, dass der KI-Trend für seine Etablierung primär eine Menge an Hardware-Produkten auf verschiedenen Ebenen benötigen wird. Denn erst mit der erfolgten Installation der Hardware-Basis (wie Mega-leistungsfähige Rechenzentren der kurz angesprochenen Stargate-Klasse), kann die Software-Seite so richtig ihre volle KI-Stärke entfalten. Und daher ist es sowohl für Trader als auch für die Investoren von einer sehr großen Bedeutung folgende Unternehmen, trotzt ihrer bereits mega-starken charttechnischen Performance nicht aus den Augen zu verlieren.

  • Super Micro Computer (SMCI) - Hersteller von Server-Hardware für KI-Anwendungen.
  • Dell Technologies (DELL) - Anbieter von PCs und Hardware für die Infrastruktur von Rechenzentren
  • Arista Networks (ANET) - ein Unternehmen für Netzwerkhardware, das fast die Hälfte seines Geschäfts von Meta Platforms (META) und Microsoft (MSFT) bezieht.
  • Marvell Technologies (MRVL), der sehr eng mit Rechenzentren-, Telekommunikationsindustrie etc. zusammenarbeitet.
  • Hewlett Packard Enterprise (HPE) – ist ein relativer KI-Neuling. Doch Der Konzern hat auch eine sehr starke Expertise in den Bereichen wie High Performance Computing & Artificial Intelligence (HPC und AI), Storage, Intelligent Edge, etc., was man nicht ignorieren dürfte.

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