Liebe Leser,
Amazon (AMZN) und Qualcomm (QCOM), zwei Tech-Giganten, haben kürzlich ihre Quartalsberichte veröffentlicht. Inmitten der Zahlen und Statistiken sticht ein Thema hervor: die zentrale Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) bei der Förderung ihres Wachstums und ihrer Innovation. KI ist also schon längst zu einem integralen Bestandteil ihrer Geschäftsmodelle geworden und ermöglicht es ihnen, Abläufe zu optimieren, das Kundenerlebnis zu verbessern und neue Einnahmequellen zu erschließen. Da sich die Technologiebranche weiterentwickelt, wird die Bedeutung von KI in den Geschäften von Amazon und Qualcomm logischerweise weiter zunehmen. Denn dadurch können diese Unternehmen neue Effizienzen erschließen, neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln und die Grenzen der Innovation neu definieren. Und so gehen wir auch schon zur expliziten Betrachtung der aktuellen News über, zumal beide Aktien schon seit Ende 2023 mit einer sehr guten charttechnischen Rebound-Performance überzeugen.
https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/US7475251036/DI/qualcomm-inc/aktien-8590322
Qualcomm – die wachsende Automotive-Nachfrage und Erholung bei Smartphone-Produkten sind die Wachstumstreiber
Der führende Hersteller von Mobile-Chips Qualcomm (QCOM) verzeichnete im abgelaufenen Quartal einen leichten Anstieg des Quartalsumsatzes, angetrieben durch das Wachstum in der Automobilindustrie und die Erholung der Smartphone-Branche. Das Ergebnis spiegelt dabei eine Überganstypische Situation in der Chipindustrie wider, wo man vom KI-Boom zu profitieren versucht, gleichzeitig jedoch einem langsameren Wachstum in den Kernmärkten gegenübersteht. Dabei verzeichnete Qualcomm eine positive Tendenz auf dem chinesischen Android-Markt, der für das Unternehmen im letzten Jahr deutlich wichtiger geworden ist. Hier sah man nämlich Anzeichen einer Erholung, da die Verbraucher dort nun immer intensiver zum Kauf höherpreisiger Geräte übergehen, die mit KI-Chatbots arbeiten können. Und so setzt Qualcomm trotz eines prognostizierten Anstiegs der PC-Sales um 2 % und der Smartphone-Sales um 2,8 % (Haupteinnahmequellen von Qualcomm) seine Hoffnungen auf eine neue Welle von KI-fähigen Geräten, was die Nachfrage ankurbeln dürfte.
Anpassungsfähigkeit und Innovationsstärke – das sind Voraussetzungen für QCOMs Erfolg
"Wir freuen uns über unser kontinuierliches Wachstum und unsere Diversifizierung, einschließlich des Erreichens unseres dritten Quartals in Folge mit Rekordumsätzen bei QCT Automotive (Qualcomm CDMA Technologies), der bevorstehenden Markteinführung unserer Snapdragon X-Plattform und der Ermöglichung führender KI-Funktionen auf Geräten in mehreren Produktkategorien", sagte CEO Cristiano Amon in einer Erklärung. Da sich die Chipindustrie ständig weiterentwickelt, wird wohl die Anpassungs- und Innovationsfähigkeit von Qualcomm entscheidend sein, um seinen Wettbewerbsvorteil zu erhalten und entsprechend auszubauen. Der Fokus des Unternehmens auf KI-fähige Geräte und seine wachsende Präsenz im Automobilsektor ist angesichts der sich verbessernden Umsatzmix vollkommen richtig und positioniert das Unternehmen für potenzielles zukünftiges Wachstum nicht nur bei KI, sondern auch im Rahmen anderer Tech-Trends.
Die Snapdragon X-Plattform von Qualcomm ist ein Game-Changer in der PC-Branche
So zumindest die anfängliche Annahme, die sehr gute Chancen hat, sich zu bewahrheiten. Grund dafür ist ihre sehr starke Leistungsperformance in Kombination mit der Energieeffizienz und KI-Funktionen. Das Herzstück dieser Plattform ist der Snapdragon X Elite-Prozessor, der für blitzschnelle Geschwindigkeiten und nahtloses Multitasking ausgelegt ist. Aber was den Snapdragon X wirklich auszeichnet, sind die KI-Funktionen, die es Geräten ermöglichen, zu lernen und sich an das Nutzerverhalten der User anzupassen, um anschließend ein personalisiertes und intuitives Erlebnis zu bieten. Mit dem Snapdragon X können Geräte KI-gestützte Funktionen wie vorausschauende Wartung, verbesserte Sicherheit und intelligentes Batteriemanagement nutzen. Darüber hinaus ermöglichen die KI-Funktionen der Plattform Entwicklern, innovative Anwendungen zu erstellen, die nahtlos auf Snapdragon X-basierten Geräten ausgeführt werden können. Vereinfacht gesagt, ist Qualcomm Snapdragon X ein superintelligenter Helfer, der den Computer schneller macht und dabei kontinuierlich lernt, um ein noch besseres personalisiertes und intuitives Erlebnis zu bieten. Und das ist genau das, was man im modernen Zeitalter braucht.
Amazon - Elon Musk ist vom AMZN-AWS-Wachstum beeindruckt
Der Tesla CEO Elon Musk zeigte sich erstaunt, nachdem ein X-Nutzer das Umsatzwachstum von AWS in den letzten zehn Jahren (von 3,1 Mrd. USD im Jahr 2013 auf 94,4 Mrd. USD in Q1/24) veröffentlicht hatte. Er enthüllte, dass der Umsatz von AWS, der in den letzten 12 Monaten auf 94,4 Mrd. USD gestiegen ist, höher als der von 466 Unternehmen im Benchmark-Index S&P 500 ist. Elon Musk postete seinerseits eine Ein-Wort-Reaktion darauf und sagte: "Wow" und das ist eigentlich genau das, was man bei Amazon im Rahmen der zukünftigen Wachstumsfantasie thematisieren sollte. Dies bestätigte auch die Aussage des AMZN-CEOs Andy Jassy, der am vergangenen Dienstag in der Telefonkonferenz des Unternehmens zu den Ergebnissen des 1. Quartals 2024 bekannt gab, dass AWS mittlerweile einen Umsatz von mehr als 100 Mrd. USD erreicht hat.
AWS – der Wachstumsmotor
An dieser Stelle muss man die Entwicklung bei Amazon ganz klar durchsprechen. AWS, das nur ein Teil des Geschäfts von Amazon ist, begann als Projekt, um den internen Bedürfnissen des Unternehmens gerecht zu werden. Es war jedoch so erfolgreich, dass Amazon es schließlich auch anderen Unternehmen als Dienstleistung anbot. Nun wird es durch KI-Funktionen vervollständigt und kann weiter wachsen, da es vollkommen den Nachfragebedürfnissen des Digitalen Zeitalters entspricht. Und so stieg der Umsatz der AWS-Aparte im abgelaufenen Quartal um 17 %, während sich der Gesamtumsatz von Amazon um 13 % erhöhte. Sonst lieferte Amazon starke Zahlen, wobei das Umsatzwachstum die Analystenerwartungen in fast allen Segmenten des Unternehmens übertraf, während sich das Betriebsergebnis im Vergleich zum Vorjahr auf einen neuen Höchststand von 15,3 Mrd. USD mehr als verdreifachte. Damit lag die operative Marge von Amazon zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens bei über 10 %.
Amazons Investitionsausgaben steigen und das ist eine gute Nachricht für zukünftige Profitabilität
Amazon teilte dabei mit, dass die Investitionsausgaben in diesem Jahr "deutlich" steigen werden, verglichen mit den fast 49 Mrd. USD an Investitionen und Ausrüstungsleasing im letzten Jahr. Diese Botschaft ähnelte sehr der von Microsoft, Google und Meta Platforms und ist im langfristigen Sinne ebenfalls positiv zu erfassen, denn zu diesem Zeitpunkt beobachten wir den weiterhin vorhandenen Mangel an leistungsfähiger KI-Infrastruktur. Und so kann sich die Software-Seite des KI-Trends nicht im vollen Umfang entfalten. Der CEO Andy Jassy sagte auch, dass es noch viel Raum für Verbesserungen bei der Kostenstruktur des Einzelhandelsgeschäfts gibt, wo die Gewinnmargen im Quartal einen neuen Höchststand erreichten. Und damit wird es eindeutig, dass Amazon seine Profitabilität auf allen Ebenen nach und nach verbessern kann. Zu verdanken ist dies einer wachsenden Mischung aus margenstärkeren Unternehmen-Sparten wie Cloud Computing, Werbung und abonnementbasierten Diensten.
Amazon – Wachstumsbeschleunigung voraus
Als Fazit kann man hier lediglich schlussfolgern, dass Amazon dank KI/AWS-Wachstumsbeschleunigung nicht nur in der Lage ist, Rekordgewinne einzufahren, sondern diese auch sofort in seine nächste Wachstumsphase investiert und dies ist ein sehr gutes Zeichen. Die Fähigkeit von Amazon, mit seinen Mitbewerbern wie Microsoft, Alphabet etc. Schritt zu halten, sollte dazu beitragen, auch die Bedenken hinsichtlich des Marktanteils zu zerstreuen, was man nun aber auch an deutlich positiv gewordenen Analystenkommentaren sehr gut beobachten kann. Die Kursziele wurden entsprechend auf bis zu 245 USD (CITI) angehoben. Das einzig negative, was dabei ins Gespräch kam, war die lediglich eine schwächer als erwartete Umsatzprognose für Q2, die allerdings nur die saisonale Operativen-Margen-Schwäche des Nordamerikanischen Einzelhandels widerspiegelt, so die Einschätzung der Analysten, die davon ausgehen, dass die inländischen Einzelhandelsmargen des Unternehmens im letzten Quartal den diesjährigen Boden markieren könnten.
Fazit
Damit war das aktuelle Quartalsbericht von Amazon im Hinblick auf die Gewinnentwicklung objektiv betrachtet - ausgezeichnet. Und damit haben wir nun im Fall von Amazon ein sehr großes Unternehmen, dass in der Lage ist, sowohl Gewinne zu steigern als auch gewagte große Investitionen in den Ausbau zukünftiger Wachstumssegmente zu tätigen, was die notwendige Grund Lage für das zukünftige Wachstum bilden wird. Aus diesem Grund bedenke ich nun, meine AMZN-Position demnächst zu erhöhen.
Viel Erfolg und Bleiben Sie profitabel!
Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: Besitzt derzeit Aktien von Amazon und Alphabet, die im Test mitangesprochen werden.