GÖPPINGEN (dpa-AFX) - Der Softwareanbieter Teamviewer
Die in den vergangenen Monaten schwach gelaufene Aktie gewann am Mittwoch im frühen Handel rund 13 Prozent auf 12,48 Euro. Im bisherigen Jahresverlauf hat das Papier damit immer noch elf Prozent an Wert eingebüßt. Vom Rekordhoch von knapp 55 Euro aus dem Sommer 2020 ist die seit dem Herbst 2019 gelistete Aktie meilenweit entfernt. JPMorgan-Analyst Toby Ogg verwies auf das besser als erwartet ausgefallene operative Ergebnis und auf eine Beschleunigung der in Rechnung gestellten Beträge. Das sollte die Aktie stützen. Wassachon Udomsilpa von der kanadischen Bank RBC pflichtete ihm bei.
Trotz des überraschend gut ausgefallenen zweiten Quartals sind weitere Einsparungen bei der angepeilten Profitabilität für das Jahr nötig, um die Jahresziele zu erreichen.
Nach den ersten sechs Monaten stehen bei der um Sondereffekte bereinigten Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen 41 Prozent zu Buche, im Gesamtjahr sollen es weiter mindestens 43 Prozent werden. Teamviewer hat bereits in der ersten Jahreshälfte Investitionen in Marketing und Vertrieb hochgefahren.
Dabei bleibt die Lage an den Märkten zäh. "Das Marktumfeld ist unverändert schwierig, Entscheidungen beim Kunden dauern länger", sagte Steil. "Das zieht sich schon seit mehreren Quartalen durch. Umso zufriedener sind wir mit unserem Ergebnis."
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 6 Prozent auf 67,5 Millionen Euro. Analysten hatten mit weniger Zuwachs gerechnet. Der Umsatz des Fernwartungsspezialisten stieg ebenfalls um 6 Prozent auf 164,1 Millionen Euro. Ohne Wechselkurseffekte hätte er um 9 Prozent zugelegt.
Vor allem mit größeren Kunden konnte Teamviewer seine Geschäfte trotz trüber Wirtschaftsstimmung deutlich ausbauen. "Insbesondere im industriellen Umfeld gab es ein hohes Interesse an unseren Software-Lösungen, und Kunden schließen vermehrt Verträge mit längeren Laufzeiten ab", sagte Steil. Unter dem Strich fiel der Gewinn mit 26,5 Millionen Euro wegen höherer Steuern schmaler aus als ein Jahr zuvor mit 34,0 Millionen Euro.
Die Ziele für 2024 bestätigte der Konzern. Aufs Jahr gesehen peilt Steil weiter einen Umsatz zwischen 660 und 685 Millionen Euro an. Die in der Vergangenheit angestoßenen Veränderungen im Vertrieb unter anderem in den USA und im Großkundenbereich greifen laut dem Manager. Besserungen hält er aber weiter für möglich. "Die Region Asien könnte angesichts der Größe für uns noch ein wenig stärker wachsen. China ist allerdings im Moment kein echtes Zugpferd für die gesamte asiatische Wirtschaft", sagte er./men/zb/mis