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Moskau setzt trotz Sanktionen auf hohe Energie-Erlöse

24.09.2024
um 20:10 Uhr

MOSKAU (dpa-AFX) - Ungeachtet westlicher Sanktionen setzt Russland bei seiner Haushaltsplanung für 2025 auf hohe Öl- und Gaserlöse. Ministerpräsident Michail Mischustin sagte bei einer Regierungssitzung in Moskau, die staatlichen Einnahmen sollten um 12 Prozent auf 40,3 Billionen Rubel (etwa 390 Milliarden Euro) steigen. Der Anteil des Energiesektors an den Einnahmen werde auf knapp drei Viertel wachsen. Die Ausgabenseite solle weniger stark wachsen auf 41,4 Billionen Rubel (etwa 400 Milliarden Euro), so dass mit einem Defizit von 0,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu rechnen sei.

Geschätzt 40 Prozent für Militär und Sicherheit

Nach Medienberichten ist auch der künftige Haushalt auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine und eine große Rüstungsproduktion ausgerichtet. Geplant werde mit Ausgaben von 13,2 Billionen Rubel für das Militär, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg aus Moskau. Insgesamt seien 40 Prozent aller Ausgaben für Verteidigung und Innere Sicherheit vorgesehen - mehr als die Ausgaben für Bildung, Gesundheit, Soziales und Wirtschaft zusammen. Bloomberg berief sich dabei auf Entwürfe des Budgets für die kommenden drei Jahre, die die Agentur einsehen konnte.

Durch den Krieg hat Russland seit 2022 die meisten europäischen Kunden für sein Erdgas verloren. Bei Ölexporten versuchen die westlichen Unterstützerländer der Ukraine die Erlöse für Moskau zu deckeln. China und Indien kaufen aber in großem Stil billiges russisches Erdöl./fko/DP/nas