NEW YORK (dpa-AFX) - Nach drei Verlusttagen hat es am Freitag an der Wall Street einen Erholungsversuch gegeben. Konnten unter den Tech-Riesen in den vergangenen Tagen weder Alphabet
Die Kurse stiegen trotz mehrerer schwacher Wirtschaftsdaten, wenngleich der Schwung im Verlauf etwas nachließ. Nach einem Spitzenplus von 1,3 Prozent schloss der US-Leitindex Dow Jones Industrial
Der marktbreite S&P 500
Konjunkturdaten waren ein Thema, bewegten aber in der Summe nicht groß die Kurse. Der US-Jobbericht für Oktober und die am ISM-Index gemessene Industriestimmung enttäuschten. "Der Arbeitsmarktbericht aus den USA von heute ist schwer zu interpretieren, da er stark durch die beiden Hurrikane Helene und Milton sowie Streiks verzerrt ist", sagte Eckhard Schulte von MainSky Asset Management. Seiner Einschätzung nach ändert sich nichts daran, dass die US-Notenbank Fed am kommenden Donnerstag die Leitzinsen wohl weiter senken wird.
War der Oktober insgesamt schwach zu Ende gegangen, sind Börsianer jetzt gespannt, was der November bringt - insbesondere wegen der bevorstehenden US-Wahl. Die macht es laut dem Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners besonders spannend, denn eigentlich gelte der November als guter Börsenmonat. In den jüngeren Jahrzehnten habe die Weihnachts- oder Jahresendrally stets früher eingesetzt.
Die in allen großen Indizes vertretene Amazon-Aktie sprang um 6,2 Prozent nach oben, tat sich aber schwer damit, über die 200-Dollar-Marke zu klettern und den knapp darüber liegenden Rekord einzustellen. Lob gab es unter Analysten vor allem für die rekordhohe Marge des Online-Händlers. In Anlehnung an Halloween bezeichnete Brent Thill vom Investmenthaus Jefferies die Profitabilität als geradezu "spuktakulär". Auch das operative Ergebnisziel für das laufende Quartal zerstreue teilweise Sorgen.
Intel lief Amazon aber letztlich den Rang mit einem Anstieg um 7,8 Prozent ab. Hier gab es viel Aufholbedarf bei einem der bislang größten Tech-Verlierer in diesem Jahr. Die Aktien reduzierten ihr Jahresminus auf knapp 54 Prozent, was immer noch außerordentlich viel ist. Der Chipkonzern hatte mit seinem Umsatzausblick für das laufende Quartal beruhigende Nachrichten für die Anleger.
Apple durchkreuzte die gute Freitagsbilanz der Tech-Werte, denn hier sank der Kurs nach der Vorlage von Quartalszahlen um 1,3 Prozent. In der Wertung der größten billionenschweren Unternehmen wurde der Vorsprung auf den KI-Chip-Riesen Nvidia wieder kleiner, weil dessen Kurs der Tech-Erholung folgte. Kritische Stimmen gab es bei Apple zum Umsatzausblick, auch wegen der iPhone-Verkäufe.
Unter den Standardwerten waren die 3,5 Prozent höheren Aktien von Boeing begehrt. Hier kam Hoffnung auf, dass der Flugzeugbauer den Streik zehntausender Arbeiter mit einem besseren Angebot beenden kann. Analyst Ken Herbert von RBC äußerte in einer Studie seinen Glauben, dass dieses nun gebilligt werden könnte. Geboten wird eine Einkommenserhöhung von 38 Prozent über eine Laufzeit von vier Jahren.
Zahlen zu verarbeiten gab es außerdem im Ölsektor. Während die Aktien von Exxonmobil
Ein Kursfeuerwerk zündeten an der Nasdaq die Aktien von Charter Communications
Der Kurs des Euro
Am US-Rentenmarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen um 0,51 Prozent auf 109,91 Punkte. Die Rendite für die Staatspapiere mit dieser Laufzeit betrug 4,39 Prozent./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---