NEW YORK (dpa-AFX) - Der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial hat am Dienstag einen Teil seiner rekordhohen Vortagesgewinne wieder abgegeben. Der technologielastige Nasdaq 100 legte zugleich zu, war allerdings am Montag kaum vom Fleck gekommen. Wieder einmal war es vor allem der designierte US-Präsident Donald Trump, der mit seinen Äußerungen für Bewegung an den Börsen sorgte. Auf den Dow drückten außerdem noch kräftige Verluste der Amgen-Aktie nach enttäuschenden Studiendaten zum Abnehmmittel Maritide.
Die zahlreichen US-Konjunkturdaten bewegten kaum, zumal das aktuell besonders im Fokus stehende Verbrauchervertrauen für November fast wie erwartet ausfiel. "Da der private Konsum in den USA den weitaus größten Teil der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage ausmacht, kommt der Entwicklung der Konsumlaune in der Regel eine hohe Bedeutung zu", kommentierte die Helaba. Die vom Conference Board, einem Forschungsinstitut der Privatwirtschaft, ermittelte Verbraucherstimmung hellte sich auf bereits hohem Niveau wie erwartet etwas weiter auf, weshalb die Zinssenkungserwartungen nach den Worten der Helaba wohl verhalten bleiben dürften.
Im frühen Handel ging es für den Dow um 0,45 Prozent auf 44.533,63 Punkte abwärts. Der S&P 500 legte um 0,33 Prozent auf 6.007,00 Punkte zu. Für den Nasdaq 100 ging es zugleich um 0,46 Prozent auf 20.903,92 Zähler nach oben.
Nachdem Trump am Wochenende bekannt gegeben hatte, dass der Hedgefonds-Manager Scott Bessent neuer US-Finanzminister werden soll und damit eine Rally von Dow und S&P 500 ausgelöst hatte, ließ nun eine Kurznachricht über Zölle die Anleger wieder vorsichtiger werden. Trump kündigte gleich für den ersten Tag seiner zweiten Amtszeit Importzölle auf alle Waren aus Mexiko und Kanada sowie zusätzliche Zölle auf Waren aus China an. Vor allem die Autoindustrie, auch in den USA, dürfte darunter zu leiden haben. Entsprechend gaben diese Papiere unter den Standardwerten besonders deutlich nach.
General Motors sackten im S&P 100 um 7,5 Prozent ab und Ford verloren 2,1 Prozent. Analyst Daniel Roeska von Bernstein Research schrieb mit Blick auf mögliche Importzölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada: Das wäre "eine Katastrophe für die US-Automobilindustrie, vor allem für GM und Stellantis". Denn: Die großen Drei aus Detroit (GM, Stellantis und Ford) importierten eine große Zahl von Fahrzeugen aus diesen beiden Ländern.
Amgen sackten um 12 Prozent auf den tiefsten Stand seit einem Jahr ab. Laut dem Analysehaus Jefferies erreichte das Biotech-Unternehmen mit seinen Studie-2-Daten zum durchschnittlichen Gewichtsverlust bei Fettleibigkeit nur das "untere Ende der Erwartungen". Citigroup-Analyst Geoff Meacham bemängelte fehlende Details und sieht von daher die Aktie vorerst weiter unter Druck. Unter anderem seien keine Daten zur monatlichen Dosierung des Mittels vorgelegt worden, schrieb er.
Enttäuschende Umsatzsignale brachten die Papiere des Einzelhandelskonzerns Kohl's unter Druck. Sie büßten 20 Prozent ein. Die Anteilscheine des Unterhaltungselektronikhändlers Best Buy und die von Zoom Video sanken um jeweils etwas mehr als 7,5 Prozent.
Gute Geschäftszahlen von Analog Devices sowie ein Ausblick auf das erste Geschäftsquartal 2024/25 gaben der Aktie des Halbleiterherstellers nur kurzzeitig Auftrieb. Zuletzt ging es um 0,8 Prozent abwärts./ck/he