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Aktien New York Ausblick: Kleine Verluste nach klarer Erholung - Alphabet stark

25.04.2025
um 14:31 Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Nach drei Tagen Erholung am US-Aktienmarkt zeichnet sich am Freitag ein verhaltener Start ab. So drehte die am Vormittag noch stabile Taxe des Brokers IG für den Dow Jones Industrial inzwischen ins Minus. Rund anderthalb Stunden vor dem Handelsstart wird der US-Leitindex 0,4 Prozent tiefer erwartet bei 39.924 Punkten.

Am Vortag hatte er nach zwar wieder klare Stärke gezeigt, kam allerdings nicht mehr an das Wochenhoch von 40.376 Punkten heran. Die Wochenbilanz ist jedoch eindeutig positiv, wonach es nach dem schwachen Ostermontag ganz und gar nicht ausgesehen hatte. Damit wurde der Verlust im April auf etwa 5,5 Prozent reduziert, nachdem es vor der Erholung noch nach dem schwächsten Monat seit der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ausgesehen hatte.

Im Spannungsfeld von Zöllen, Wirtschaftssorgen und Zinserwartungen bleibt die Stimmung der Anleger aber wackelig. Mitglieder der US-Notenbank sind besorgt wegen möglichen Folgen der aggressiven US-Zollpolitik für den Arbeitsmarkt. "Es würde mich nicht überraschen, wenn es künftig zu mehr Entlassungen und einem Anstieg der Arbeitslosenquote kommen würde", sagte Notenbankdirektor Christopher Waller am Donnerstagabend "Bloomberg TV". Im Fall einer höheren Arbeitslosigkeit will er auch sinkende Zinsen nicht ausschließen. Dann "ist es wichtig, dass wir eingreifen", sagte Waller. Die Hoffnung auf einen solchen Zinsschritt wurde am Freitagmorgen noch für höhere Markttaxen verantwortlich gemacht.

Inzwischen tritt aber auch der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 wieder etwas den Rückzug an, nachdem er sich in den vergangenen Tagen um über 9 Prozent von seinem Wochentief erholt hatte. Der Nasdaq 100 wird von IG am Freitag 0,3 Prozent tiefer erwartet bei 19.156 Punkten.

Dabei wurde der Quartalsbericht von Alphabet , dem fünftgrößten US-Konzern nach Apple , Microsoft , Nvidia und Amazon , von Anlegern wie Experten gut aufgenommen. Zeitweise wurden die Papiere der Google -Mutter bis zu 6 Prozent höher gehandelt.

Der Internetriese mache die Suchmaschinenaufrufe weiter konsequent zu Geld, schrieb etwa Douglas Anmuth von JPMorgan. Auch Brad Erickson von der kanadischen Bank RBC hält viele Sorgen für überzogen. Das "Szenario der Bären" verschwinde nicht gleich nach einem Quartal, aber die Entwicklung von Google AI Overview - die KI generierte Übersicht über den Suchergebnissen - verdränge es schrittweise. Wenn sich der Trend fortsetze, sei die Bewertung der Aktien eindeutig zu niedrig.

Schwach reagierten die Anleger derweil auf die Geschäftszahlen von der Telekom-Tochter T-Mobile US . Der Mobilfunker habe die stärksten Vertragskundenzuwächse der gesamten Branche verzeichnet, und dennoch fielen die Aktien, kommentierte der Bernstein-Experte Laurent Yoon. Die Erwartungen seien einfach noch höher gewesen. Zudem wird der Wettbewerb härter: Telekomunternehmen spielten den Einfluss des Wirtschaftsumfelds generell herunter, so Yoon. Aber immer höherer Wettbewerbsdruck spreche eine andere Sprache.

Vorbörslich noch stärkere Kursverluste gibt es bei Intel . Der neue Chef des kriselnden Chipkonzerns hat wenige Wochen nach dem Start "schmerzhafte Entscheidungen" angekündigt und einen Stellenabbau in Aussicht gestellt. Zahlenseitig enttäuschte man mit der Umsatzprognose. Skechers hat den Ausblick gleich ganz gestrichen, was ebenfalls für immensen Kursdruck sorgte./ag/jha/

Infront USA 500 (all day)

WKN A0AET0 ISIN US78378X1072

Infront USA Industrial (all day)

WKN 969420 ISIN US2605661048

Infront USA Tec 100 (all day)

WKN A0AE1X ISIN US6311011026