NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem starken Mai sind die New Yorker Börsen am Montag mit Verlusten in den neuen Monat Juni gestartet. Erneute Spannungen in den zuletzt beruhigten Handelskonflikten zwischen den USA auf der einen und China sowie der EU auf der anderen Seite drückten auf die Stimmung. Auch schwache amerikanische Konjunkturdaten halfen den Aktienkursen nicht.
Der Leitindex Dow Jones Industrial
"Gerade als wir dachten, dass sich die Aufregung um die Zölle gelegt hätte, haben die jüngsten Ereignisse gezeigt, dass Anleger nichts als selbstverständlich ansehen sollten, bis alles unter Dach und Fach ist", sagte Daniel Murray, Geschäftsführer von EFG Asset Management in Zürich. Derweil geht Max Kettner, Chefstratege für Multi-Assets bei HSBC Holdings, davon aus, dass "die Sensibilität der Anleger und Händler gegenüber diesen Zollnachrichten wahrscheinlich etwas abnimmt". Er sieht in den jüngsten Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump "in erster Linie ein Verhandlungsinstrument". Daher müsse er keine dauerhaften Belastungen für die Gewinne und Gewinnaussichten der Unternehmen einkalkulieren.
Trump warf China vor, gegen das im Mai geschlossene Handelsabkommen zu verstoßen. China beschuldigte die USA wiederum, die Vereinbarung zu verletzen, und drohte damit, Maßnahmen zur Verteidigung seiner Interessen zu ergreifen. Peking und Washington hatten sich Mitte Mai darauf geeinigt, die gegenseitig erhobenen, prozentual dreistelligen Zollsätze für 90 Tage auszusetzen. Außerdem will der US-Präsident schon an diesem Mittwoch die Zölle für Stahlimporte in die Vereinigten Staaten auf 50 Prozent des Warenwerts verdoppeln./gl/mis