NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben nach dem starken Mai die wieder auflebenden Handelsspannungen am Montag weiter gut weggesteckt. Auch schwache heimische Konjunkturdaten und fehlende Fortschritte bei Gesprächen für eine Waffenruhe in der Ukraine schreckten die Anleger nicht. Der Leitindex Dow Jones Industrial
US-Präsident Donald Trump hatte China schon vor dem Wochenende vorgeworfen, gegen eine Handelsvereinbarung zu verstoßen. China beschuldigte die USA mittlerweile wiederum, die Vereinbarung zu verletzen, und drohte damit, Maßnahmen zur Verteidigung seiner Interessen zu ergreifen. Peking und Washington hatten sich Mitte des vergangenen Monats darauf geeinigt, die gegenseitig erhobenen, prozentual dreistelligen Zollsätze für 90 Tage auszusetzen. Außerdem will der US-Präsident schon an diesem Mittwoch die Zölle für Stahlimporte in die Vereinigten Staaten auf 50 Prozent des Warenwerts verdoppeln.
Derweil will Trump nach Angaben des Weißen Hauses wahrscheinlich noch diese Woche mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping telefonieren. Dies bestätigte Sprecherin Karoline Leavitt auf Nachfrage in Washington, nannte jedoch keine weiteren Einzelheiten. Aus Peking gab es dafür zunächst keine Bestätigung.
Die Anleger sollten mit Marktturbulenzen rechnen, bis mehr Klarheit über den Handel herrsche, schrieben indes die Strategen des Finanzunternehmens LPL Financial in einer Mitteilung an ihre Kunden. "Wir glauben nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für Anleger ist, das Risiko ihres Portfolios zu erhöhen, und raten ihnen, weiterhin auf einen Rückgang zu warten, bevor sie eine Aufstockung ihrer Aktienpositionen in Betracht ziehen."
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US-Stahlwerte profitierten größtenteils von Trumps Ankündigung, die Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium ab dem 4. Juni auf 50 Prozent zu verdoppeln, um die heimische Industrie zu schützen. So gewannen die Aktien von Cleveland-Cliffs
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--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---