NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Aktienmarkt steuert am Mittwoch auf moderate Verluste zu. Der Broker IG taxierte den Nasdaq 100 eine Stunde vor Handelsbeginn 0,2 Prozent tiefer auf 23.331 Punkte. Am Vortag war der technologielastige Auswahlindex angesichts der Kurseinbußen einiger Schwergewichte wie Nvidia , Meta , Microsoft und Amazon deutlich unter Druck geraten. Den Leitindex Dow Jones Industrial , der am Dienstag nach einem frühen Rekord fast unverändert geschlossen hatte, sieht IG fast unverändert bei 44.918 Punkten. Auch der Nasdaq 100 und der marktbreite S&P 500 hatten zuletzt neue Bestmarken aufgestellt.
Börsianer sprachen mit Blick auf die Tech-Börse Nasdaq von Gewinnmitnahmen insbesondere bei gut gelaufenen Titeln wie Nvidia und mehr noch dem aufstrebenden Softwareunternehmen Palantir . Am Markt dominiert angesichts einer am Freitag erwarteten Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell zudem weiter Zurückhaltung. Von dieser erhoffen sich die Anleger Hinweise auf eine schon als sicher geltende, erste Leitzinssenkung im laufenden Jahr auf der Notenbanksitzung Mitte September.
Außerdem wird im späteren Handelsverlauf das Protokoll der letzten Sitzung Ende Juli veröffentlicht. Damals hatten die Währungshüter zwar den Leitzins einmal mehr unverändert gelassen und damit weiter der expliziten Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einer deutlichen geldpolitischen Lockerung getrotzt. Allerdings hatten zwei Mitglieder des Zentralbankrats schon damals für eine Zinssenkung gestimmt. Abweichler bei Zinsentscheidungen kommen bei der US-Notenbank eher selten vor. Niedrigere Zinsen begünstigen risikobehaftete Anlagen wie Aktien gegenüber festverzinslichen Anlagen wie Anleihen.
Am Mittwoch stachen die Anteilsscheine von Target mit einem vorbörslichen Rutsch von gut 10 Prozent heraus. Bei den Anlegern stieß die Wahl des Unternehmensveteranen Michael Fiddelke zum neuen Chef auf wenig Gegenliebe. Fiddelke steht vor der Herausforderung, die anhaltende Schwäche des Handelskonzerns zu beenden, der Marktanteile an Konkurrenten wie Walmart und Amazon verloren hat. Zudem kämpft das Unternehmen wie die gesamte Branche mit den Auswirkungen von Trumps erratischer Zollpolitik, wie die aktuellen Quartalszahlen zeigen: Der Umsatz ging weiter zurück, und auch bei den Gewinnen zeigte die Tendenz nach unten.
Dagegen zeichnet sich für den Rivalen Lowe's ein Kursplus von 3 Prozent ab. Das Unternehmen überzeugte mit guten Quartalszahlen und einer Ausblicksanhebung. Sowohl der Zwischenbericht als auch die Ziele lägen über den Erwartungen, lobte Analyst Christopher Horvers von der US-Bank JPMorgan. Dazu komme die angekündigte Übernahme des Baustoffeherstellers Foundation Building Materials für knapp 9 Milliarden US-Dollar, die schon ohne Berücksichtigung von Synergien das Ergebnis je Aktie schon im ersten Steuerjahr positiv beeinflussen sollte.
Auf Wohlwollen stieß auch der Zwischenbericht von Analog Devices : Die Titel des Halbleiterherstellers zogen vorbörslich um 3,3 Prozent an und würden damit eine mehrtägige Verlustserie beenden.
Dagegen sackten die Anteile von Estee Lauder um 7 Prozent ab. Der Kosmetikkonzern enttäuschte den Markt mit seiner Gewinnprognose für das laufende Jahr./gl/stk