Frankfurt (Reuters) - Die österreichische Regierung versucht mit einem Vermittlungsvorschlag Bewegung in den festgefahrenen Streit über die Krisenbank Heta zu bringen.
Finanzminister Hans Jörg Schelling deutete am Dienstag einen Anreiz für Heta-Gläubiger an, das umstrittene Angebot des Bundeslandes Kärnten zum Rückkauf von Anleihen der Bank doch noch anzunehmen. Sollte die Offerte akzeptiert werden, könnten die Gläubiger die Gelder demnach in eine österreichische Staatsanleihe investieren mit einer Laufzeit von 18 Jahren. "Das ist das Angebot, das auf dem Tisch liegt", sagte Schelling. Es hätte zur Folge, dass die Gläubiger mit einer Verspätung von 18 Jahren effektiv 100 Prozent ihrer Heta-Papiere zurückbezahlt bekämen.
Kärnten, das für die Anleihen haftet, will nur 75 Prozent des geschuldeten Geldes begleichen. Die Gläubiger müssen sich bis zum 11. März entscheiden, ob sie dieses Angebot annehmen. Diese Vorgaben würden nicht geändert, betonte Schelling. "Ich bin bereit, hier aufzutreten als ein Vermittler, um zu einer Lösung zu kommen", sagte er. Viele Gläubiger pochen auf eine vollständige Rückzahlung.
Bei der Heta handelt es sich um eine der größten Bank-Abwicklungen in Europa. Kärnten haftet für Anleihen der ehemaligen Hypo Alpe Adria in Höhe von elf Milliarden Euro. Das Bundesland sieht sich allerdings nicht in der Lage, das Geld vollständig zurückzuzahlen. Im Rahmen des Rückkaufangebots bietet es Investoren insgesamt 7,8 Milliarden Euro - auf über drei Milliarden Euro sollen die Gläubiger also verzichten.