Frankfurt (Reuters) - Die Commerzbank nimmt ihre Geschäfte mit Briefkastenfirmen in Panama nun doch noch einmal unter die Lupe.
Die Bank werde sich damit nach der Veröffentlichung der "Panama Papers" erneut beschäftigen, sagte Vorstandschef Martin Blessing am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Frankfurt. Zahlreiche Banken haben ihren Kunden laut "Süddeutscher Zeitung" geholfen, über die Anwaltskanzlei Mossack Fonseca Scheinfirmen in dem mittelamerikanischen Land zu gründen. Auf diese Weise seien Steuern hinterzogen und Schwarzgelder gewaschen worden. Das hat auch die Bankenaufseher auf den Plan gerufen.
Noch vor zwei Wochen hatte ein Commerzbank-Sprecher gesagt, das Thema sei für die Bank abgeschlossen. Sie hatte sich Ende 2015 mit der Staatsanwaltschaft Köln auf ein Bußgeld von 17 Millionen Euro verständigt. Das Verfahren gegen sie wurde im Gegenzug eingestellt. Ermittler hatten einer Luxemburger Tochter der zweitgrößten deutschen Bank vorgeworfen, Kunden geholfen zu haben, ihr Geld vor dem Finanzamt zu verbergen - auch über Briefkastenfirmen in Panama. Auch die Dresdner Bank, die 2009 in der Commerzbank aufgegangen war, hatte bis 2006 eine Tochter in dem mittelamerikanischen Land.