Frankfurt (Reuters) - Der Erlös aus dem Verkauf der Bau- und Immobiliensparte von Bilfinger soll nach einer schriftlichen Erklärung des Bilfinger-Vorstandes mindestens drei Jahre im Unternehmen bleiben.
Sollten nach der Umsetzung aller Maßnahmen zur nachhaltigen Zukunftssicherung von Bilfinger noch Mittel vorhanden sein, könne es eine Sonderausschüttung an die Aktionäre und einen Sonderbonus für die Mitarbeiter geben, ging aus der Reuters am Freitag vorliegenden Erklärung hervor. Über das Dokument hatte zuvor auch der "Spiegel" berichtet. Eine Sonderausschüttung, mit der der Großaktionär Cevian den Verlust aus seinem Investment bei Bilfinger vermindern könnte, stünde damit vorerst nicht an.
Der Finanzinvestor EQT übernimmt die Bau- und Immobiliensparte für 1,2 Milliarden Euro. Davon werden rund 300 Millionen Euro erst zu einem späteren Zeitpunkt fällig. Bilfinger-Finanzvorstand Axel Salzmann hatte am Donnerstag erklärt, ein wesentlicher Teil der Mittel solle zur Neuausrichtung des verbleibenden Geschäfts, den Industriedienstleistungen eingesetzt werden. Die "Industrial" genannte Sparte konstruiert und wartet Anlagen im Energiesektor und in der Industrie.
Im vierten Quartal werde der Vorstand dem Aufsichtsrat eine Strategie für jede einzelne der vier Divisionen der Industriedienstleistungen sowie für das zum Verkauf stehende Kraftwerksgeschäft vorstellen, hieß es in der Erklärung weiter. Ein weiterer Personalabbau über schon angekündigte Streichungen hinaus sei bei Industriedienstleistungen derzeit nicht geplant. Betriebsbedingte Kündigungen sollen bei der Restrukturierung vermieden werden.