Frankfurt (Reuters) - Der kriselnde Industriedienstleister Bilfinger steht Vorstandschef Tom Blades zufolge nicht unmittelbar vor einer Übernahme.
"Wir stellen uns nicht zum Verkauf", sagte Blades am Donnerstag. Die Aktienkursentwicklung habe jedoch das Interesse von Private-Equity-Firmen geweckt. "Im Spätfrühjahr und Sommer haben sich einige gemeldet, ob wir uns unterhalten können, das ist nicht ungewöhnlich." Aber Bilfinger sei nicht "in einen Verkaufsprozess mit Private Equity verwickelt", betonte er. Zu weiteren Details wollte sich der Vorstandschef nicht äußern.
Nach Informationen von Insidern und Medienberichten ist unter den Interessenten der US-Investor Clayton, Dubilier & Rice (CD&R). Bilfinger habe die Bank Perella Weinberg zur Beratung herangezogen, nachdem mehrere Finanzinvestoren bei dem Mannheimer Konzern angeklopft hätten. Das im Kleinwerteindex SDax gelistete Unternehmen ist an der Börse mehr als 750 Millionen Euro wert. Die Finanzinvestoren setzten darauf, dass Bilfinger durch den geplanten Verkauf seines Anteils am Gebäudedienstleister Apleona frische Mittel für Wachstum durch Zukäufe hereinbekommt. Finanzchefin Christina Johansson erklärte, die 49-prozentige Beteiligung steht mit 240 Millionen Euro in den Büchern. "Wir erwarten bei Veräußerung, dass wir mehr als 240 Millionen Euro sehen würden", bekräftigte sie. Der Verkauf liege aber in der Hand von Mehrheitseigner EQT, der den Gebäudedienstleister Bilfinger abgekauft hatte.