Reuters

JPMorgan warnt vor Abwanderung von Jobs aufs Festland nach Brexit

03.06.2016
um 17:02 Uhr

London (Reuters) - Nach einem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union könnte JPMorgan Chase Arbeitsplätze von der Insel auf das Festland verlegen.

Der Chef der US-Großbank, Jamie Dimon, sagte am Freitag vor Mitarbeitern im südenglischen Bournemouth, ein Ja der Bevölkerung für einen Brexit würde zwangsweise zu einem Umbau des Geschäftsmodells führen. Schließlich erwarteten die Kunden, weiter innerhalb der EU handeln zu können. "Ein Brexit könnte weniger JPMorgan-Stellen für Großbritannien und mehr Jobs für Europa bedeuten", sagte Dimon. JPMorgan beschäftigt 16.000 Menschen in Großbritannien, davon 4000 in der Küstenstadt Bournemouth.

Insgesamt beschäftigen die fünf größten US-Banken in London 40.000 Menschen, mehr als im Rest Europas zusammengenommen. Diese Institute wären von einem Austritt Großbritanniens besonders hart betroffen, da sie bislang von der Hauptstadt aus in der ganzen EU handeln.

Die Briten stimmen am 23. Juni über den sogenannten Brexit ab. Der JPMorgan-Volkswirt Allan Monks wies am Freitag in einem Brief an Kunden darauf hin, dass jüngsten Umfragen zufolge die Gegner eines Austritts nur noch zwei Prozentpunkte vor den Befürwortern liegen. Allerdings könne erst nach neuen Befragungen in der kommenden Woche sicher gesagt werden, dass es einen Trend hin zu einem Austritt gebe.

JPMorgan Chase & Co.

WKN 850628 ISIN US46625H1005