Berlin (Reuters) - Die Spitze der CDU will auf ihrer Bundesvorstandsklausur Gefahren der Manipulationen des Bundestagswahlkampfes über soziale Medien durch sogenannte "social bots" diskutieren.
Für Montag sei deshalb der Internet-Experte Simon Hegelich eingeladen, der zu sogenannten Meinungsrobotern geforscht habe, erfuhr Reuters am Donnerstag aus CDU-Kreisen. Hintergrund ist auch die Warnung etwa des Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen, dass ausländische Regierungen wie die Russlands versuchen könnten, die öffentliche Stimmung in Deutschland im Bundestagswahlkampf 2017 zu beeinflussen.
Bots - von "robots" - werden von Computern generiert, um in sozialen Netzwerken etwa für bestimmte Positionen Stimmung zu machen. Sie vermitteln den Eindruck, als ob Menschen hinter Kommentaren etwa bei Twitter oder Facebook stehen. In Wahrheit aber fluten Computer mit künstlich erzeugten Identitäten bestimmte Seiten mit zustimmenden oder ablehnenden Kommentaren. Im US-Wahlkampf wurden sie zur Unterstützung der Kampagnen der Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Hillary Clinton eingesetzt.
Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel hatte auch mit Blick auf die US-Wahl gefordert, die deutschen Parteien müssten sich über das Phänomen der "social bots" Gedanken machen. Danach hatten alle größeren deutschen Parteien bis auf die AfD den Einsatz klar abgelehnt..