London (Reuters) - Die britische Großbank Lloyds macht angesichts des Online-Banking-Booms weitere 100 Filialen dicht.
Damit fielen 325 Stellen weg, teilte das Geldhaus am Mittwoch mit. Dies sei Teil eines bereits angekündigten Sparprogramms, das die Schließung von insgesamt 200 Niederlassungen vorsehe. Anfang der Woche hatte Großbritanniens größte Hypothekenbank angekündigt, einen Teil der Zweigstellen nur noch mit zwei Mitarbeitern mit Tablet-Computern auszustatten. Weil immer mehr Kunden ihre Bankgeschäfte im Internet abwickelten, hätten diese Filialen keine klassischen Bankschalter mehr. Geld einzahlen könnten die Kunden an Selbstbedinungsterminals, Hypothekenberater würden per Video zugeschaltet.
Lloyds hat in Großbritannien nach eigenen Angaben 2000 Zweigstellen und rund 75.000 Beschäftigte. Nach dem weiteren Verkauf von Anteilen durch die Regierung in dieser Woche, rechnet das Institut damit, sich kommenden Monat ganz aus der staatlichen Eigentümerschaft zu lösen. Der Staat hatte für die Bank auf dem Höhepunkt der Finanzkrise ein milliardenschweres Rettungspaket geschnürt. Vergangenes Jahr fuhr Lloyds wieder den höchsten Gewinn seit einem Jahrzehnt ein.