Malaysia - Trümmerteil in La Reunion stammt von Flug MH370
Kuala Lumpur (Reuters) - Knapp eineinhalb Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden von Flug MH370 ist internationalen Ermittlern nach malaysischen Angaben der Durchbruch gelungen. Ein auf der Insel La Reunion angespültes Trümmerteil gehöre zur vermissten Boeing 777 von Malaysia Airlines, erklärte Ministerpräsident Najib Razak am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) in einer Fernsehansprache. Dies habe das Expertenteam abschließend festgestellt. Nun müsse herausgefunden werden, was mit dem Flugzeug passiert sei. Der stellvertretende Pariser Staatsanwalt Serge Mackowiak nannte es dagegen lediglich sehr wahrscheinlich, dass das Flügelteil zu MH370 gehöre. Eine endgültige Bestätigung stehe aber noch aus.Der Großraumjet verschwand am 8. März vergangenen Jahres auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord, die meisten von ihnen Chinesen. Ermittler gehen davon aus, dass die Boeing noch stundenlang weiterflog und schließlich in den Indischen Ozean stürzte. Warum die Maschine verschwand, ist bislang unklar. Es handelt sich um eines der größten Rätsel in der Luftfahrtgeschichte.GEWISSHEIT FÜR ANGEHÖRIGEDas auf La Reunion angespülte Teil ist eine Flügelklappe, die etwa zwei bis zweieinhalb Meter groß ist und der Steuerung dient. Klar war bereits, dass das Trümmerstück zu einer Boeing 777 gehörte. Weil keine andere Maschine dieses Typs vermisst wird, deutete alles auf den Flug MH370 hin. Angehörige der Opfer haben nun aber Gewissheit.La Reunion ist ein französisches Übersee-Departement und liegt etwa 3700 Kilometer von dem Gebiet im Indischen Ozean entfernt, in dem die Absturzstelle vermutet wird. Experten gehen davon aus, dass die Meeresströmung die Teile Tausende Kilometer weit abgetrieben haben könnte. Nach dem Fund begann eine fieberhafte Suche nach weiteren Trümmerteilen.Unklar ist noch, ob auch ein Teil eines Koffers von Flug MH370 stammt. Die Polizei werde es so schnell wie möglich untersuchen, sagte Staatsanwalt Mackowiak. Auch die Flügelklappe wird weiter untersucht. So könnte sich feststellen lassen, ob die Maschine in der Luft explodierte oder intakt in den Ozean stürzte.