Stockholm (Reuters) - Hohe Kosten für den Konzernumbau und eine Flaute bei den Aufträgen haben den kriselnden Netzwerkbetreiber Ericsson tiefer in die Verlustzone gedrückt.
Der schwedische Rivale von Nokia und Huawei schnitt im dritten Quartal damit schlechter ab als erwartet. Der seit Jahresbeginn amtierende Konzernlenker Borje Ekholm machte am Freitag zudem keine Hoffnung auf Besserung. Der Markt bleibe schwierig.
Bei einem Umsatzrückgang um sechs Prozent auf 4,99 Milliarden Euro (47,8 Milliarden Schwedische Kronen) fiel im Zeitraum Juli bis September unter dem Strich ein Verlust von 444 Millionen Euro an, wie Ericsson mitteilte. Vor Jahresfrist verbuchte der Konzern ein Minus von 20,7 Millionen Euro. Sanierungskosten und Abschreibungen herausgerechnet schaffte Ericsson operativ nur noch eine Null nach 20,8 Millionen Euro Gewinn im Vorjahr.
Ekholm hatte dem kriselnden Konzern eine Rosskur verschrieben und die Kosten dafür für 2017 mit bis zu 840 Millionen Euro beziffert. Er will das Unternehmen verschlanken, wieder auf das Dienstleistungsgeschäft ausrichten und die Optionen für die defizitäre Mediensparte sondieren. Ericsson macht zu schaffen, dass in den Industrieländern viele Mobilfunkprojekte abgeschlossen sind und der Übergang zur nächsten Generation 5G wohl frühestens 2020 ansteht.