London (Reuters) - Die skandinavischen Telekomausrüster Nokia und Ericsson bekommen die Zurückhaltung bei den Ausgaben zu spüren.
Da Unternehmen ihr Geld wegen der mauen Wirtschaftssaussichten zusammenhalten und bei Technik und Digitalisierung sparen, schraubte Nokia am Freitag seine Prognose für das Gesamtjahr herunter. Die Finnen erwarten nun einen Umsatz zwischen 23,2 und 24,6 Milliarden Euro, nachdem sie zuvor noch mit 24,6 bis 26,2 Milliarden gerechnet hatte. Für die operative Marge peilen sie nun zwischen 11,5 und 13 Prozent an, nach zuvor 11,5 bis 14 Prozent. Im zweiten Quartal betrug der Umsatz vorläufigen Zahlen zufolge 5,7 Milliarden Euro, von Refinitiv befragte Analysten hatten mit sechs Milliarden gerechnet.
Bei Ericsson brach der bereinigte operative Gewinn im zweiten Quartal um 62 Prozent auf 2,8 Milliarden Schwedische Kronen (243,53 Millionen Euro) ein, Analysten hatten einen noch etwas höheren Rückgang erwartet. Vor allem in Nordamerika ging der Umsatz der Schweden zurück. Gegen Ende des Jahres würde sich der Markt "schrittweise" erholen und sich 2024 dann verbessern, sagte Ericsson-Chef Börje Ekholm. Wegen der mauen Nachfrage der Telekomkonzerne hat Ericsson auf die Kostenbremse gedrückt und im Februar die Entlassung von weltweit 8500 Mitarbeitern ankündigt.
An der Börse bekamen beide Konzerne die Quittung: Die Aktien von Nokia brachen um mehr als neun Prozent ein, die von Ericsson rutschten um knapp neun Prozent ab.
(Bericht von Martin Coulter, geschrieben Myria Mildenberger; redigiert von Hans Seidenstücker; Bei Rückfragen wenden Sie sich sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)