Frankfurt (Reuters) - Barclays-Chef Jes Staley wird wegen des Versuchs einen Whistleblower zu enttarnen eine Geldstrafe an die Aufseher bezahlen müssen.
Seinen Job wird er aber behalten dürfen, teilte das britische Bankhaus am Freitag in London mit. Staley hatte versucht herauszufinden, welcher Mitarbeiter seiner Bank sich in einem Brief über einen leitenden Managers beschwert hatte. Der Mitarbeiter hatte dies im Rahmen eines Whistleblower-Programms getan, das Informanten eigentlich Anonymität zusichert.
Die Aufseher seien zu dem Schluss gelangt, dass Staley mit dem Versuch die Identität des Informanten aufzudecken gegen geltende Verhaltensregeln verstoßen hat, teilte die Bank mit. Die beiden zuständigen britischen Behörden hätten jedoch keine Anhaltspunkte dafür gefunden, dass Staley deswegen nicht integer sei oder seine Rolle als Vorstandschef nicht ausüben könne. Die Höhe der Strafe, die er zahlen muss, würde noch von den Aufsehern festgelegt. Die Bank selbst steht nicht im Visier der Behörden. Sie hatte Staley nach Bekanntgeben seines Aufdeckungsversuchs im April vergangenen Jahres getadelt und seinen Bonus gekürzt.