Düsseldorf (Reuters) - Thyssenkrupp treibt mit einem Gewinnsprung der Stahlsparte im Rücken seine Pläne zu einem Bündnis mit dem Konkurrenten Tata Steel voran.
Die Gremien sollten bis Ende Juni über die Pläne zur Fusion der Stahlgeschäfte entscheiden, teilte der Konzern am Dienstag bei der Vorlage der Quartalszahlen mit. Ingesamt steigerte Thyssenkrupp im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 (per Ende September) seinen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) um 21 Prozent auf 500 Millionen Euro. Die Stahlsparte konnte ihr Ergebnis auf 198 Millionen Euro mehr als verdoppeln.
Vorstandschef Heinrich Hiesinger bekräftigte die Prognose, wonach der operative Gewinn im Geschäftjahr auf 1,8 bis 2,0 Milliarden Euro nach zuletzt 1,7 Milliarden steigen soll. Nach den ersten sechs Monaten hat der Konzern bereits 944 Millionen Euro in der Tasche. Im laufenden Quartal strebt Thyssenkrupp einen Wert etwas über dem Vorjahresergebnis von 519 Millionen an. "Mit dem 1. Halbjahr sind wir insgesamt zufrieden und damit auf einem sehr guten Weg, unsere Jahresziele zu erreichen", sagte Hiesinger. "Gleichzeitig arbeiten wir konsequent an unseren Programmen zur weiteren Steigerung der Leistungsfähigkeit."
ANLAGENBAU MIT VERLUSTEN IM QUARTAL
Hiesinger treibt seit Jahren den Umbau des Mischkonzerns voran. Mit Tata will er den zweitgrößten Stahlkonzern Europas nach ArcelorMittal schmieden. Hier gibt es aber noch einige Baustellen. So hatte Tata dem niederländischen Werk Ijmuiden umfangreiche Zugeständnisse gemacht. Dazu gehört, dass der Standort weiterhin die Verfügungsgewalt über die erzielten Gewinne behalten soll. Die IG Metall lehnt dies strikt ab.
Während die Stahlsparte mit der Aufzugssparte zusammen den größten Teil des operativen Gewinns im zweiten Quartal stemmte, schrumpfte das Ergebnis im Geschäft mit Autoteilen und im Werkstoffhandel. Im schwächelnden Anlagenbau fuhr Thyssenkrupp einen Verlust von 23 Millionen Euro ein.